Galerie in Greizer Bruno-Bergner-Straße 1 vereint Fotos, Poesie und SchmuckEine Fahrrad-Skulpturen-Installation der Gestaltungswerkstatt des Theaterherbstes wird im Schlossgarten in Greiz stattfinden

In der Festivalwoche des XXI. Greizer Theaterherbstes sind neun Skulptur-Installationen im Schlossgarten zu sehen

GREIZ. Jedes Fahrrad hat seine eigene Geschichte. Und seinen eigenen Namen. Da ist zum Beispiel das Rad Marius Punkroller, das „völlig anders, so komisch besonders“ ist. Eben ein „wilder loser Sturmroller“. Oder „Carolin mifa“, ein Kinderfahrrad, das im Jahr 1989 im Langenwetzendorfer Konsum bei H. Wunderlich 100 Ost-Mark kostete und 1994 als Geburtstagsgeschenk von Opa Paul und Oma Hella bei Enkel Carolin einzog. Oder „David Challange“, ein sehr einsames Containerrad – schlank, sattellos und mit Reifenproblem.

Seit Donnerstagabend kann man im Schlossgarten neun Fahrrad-Skulpturen bestaunen, die den Greizern sicher eine Menge Gesprächsstoff bieten werden. Geschenkte Räder, geliehene und Stücke aus dem Fundbüro wurden in einer Kunstaktion auf dem Rasen installiert. Dabei reicht das Alter der Drahtesel von drei bis hin zu achtzig Jahren. „Wir haben Fahrräder und ihre Geschichten poetisiert“, erklärte Frank Maibier, Werkstattleiter Mediengestaltung des XXI. Greizer Theaterherbstes. Die Aktion im Schlossgarten ist Station Eins, die nächste folgt mit der temporären Foto-Ausstellung Momente von Karsten Schaarschmidt in einem derzeit leeren Ladengeschäft in der Bruno-Bergner-Straße 1 . Da schließt sich dann der Kreis zu den hier ausgestellten Rädern, so Maibier. Die Arbeit hat allen Spaß gemacht, wie Cornelia Beck stellvertretend für die anderen vier Werkstatt-Teilnehmer sagte.

Sie hat diverse Raderlebnisse aus dem Familien-und Bekanntenkreis zu Radgeschichten gemacht, oft sind sie fiktiv, wie die kreative Frau gesteht. Ohne die Greizer hätten wir diese Aktion nicht durchführen können, unterstreicht Frank Maibier. In anderen Städten habe er bereits solche Installationen errichtet, die den Eindruck erweckten, als seien Massen von Menschen unterwegs. Mal sehen, wo die Leute hierzu sind, freut sich Maibier bereits. Kurz nach Fertigstellung der Installation seien vor allem ältere Herrschaften stehen geblieben und hätten geschaut; wären davon sehr angetan gewesen.

Antje-Gesine Marsch @13.09.2012