Gemeinsame Treibjagd im Gommlaer Wald mit erfolgreicher StreckeIm Gommlaer Wald fand zum 19. Mail eine gemeinsame Treibjagd statt. Foto: Peter Reichardt

Forstverwaltungsjagd des Reviers Gommla und die Gemeinschaftsjagdbezirke Daßlitz und Nitschareuth gehen gemeinsam dem Waidwerk nach
GOMMLA. Hallali und Weidmannsheil im Gommlaer Forst – so ging es am vergangenen Sonnabend zur Treibjagd auf Schwarzkittel, Reh und Hirsch. Und das nicht nur vom Waldhorn geblasen! Hatte doch der Hegering Daßlitz, bestehend aus den Gemeinschaftsjagdgebieten Daßlitz und Nitschareuth sowie dem Landjagdbezirk Gommla unter der Leitung des Revierförsters Uwe Ruder zur gemeinsamen Treibjagd geladen. Eine illustre Jagdgesellschaft, die da zusammen gekommen war, um dem edlen Waidwerk nachzugehen, den Schwarzkitteln, dem Rot- und Rehwild, aber auch Fuchs, Marderhund und Waschbär auf den Leib zu rücken und damit Natur- und Artenschutz im wahrsten Sinne des Wortes direkt zu verwirklichen. Gilt es doch durch den Wildabschuss das Gleichgewicht zwischen Fauna und Flora in Wald und Flur zu erhalten, da natürliche Feinde der Wildtiere kaum noch in freier Natur zu finden sind. Insbesondere geht es um die Bejagung der Wildschweine, die in den vergangenen Jahren einen großen Zuwachs erfahren haben. Ganz zu schweigen davon, dass leider im benachbarten Saale-Orla-Kreis eine Tierseuche festgestellt wurde, die zwar auf den Menschen nicht übertragbar ist, aber doch eine Gefahr für den Tierbestand, auch den in landwirtschaftlichen Anlagen bedeutet. Aber auch die Reh- und Rotwildbestände müssen in einem gesunden Maß gehalten werden, um Verbiss- und Schälschäden in Grenzen zu halten. Und letztendlich muss der jährliche Zuwachs des Wildes abgeschöpft werden. Knapp 600 ha Fläche umfasst das bejagte Gebiet, das sich von der Ortslage Gommla, über den Röschnitzgrund bis an die Ortslagen von Daßlitz und Nitschareuth erstreckt. In diesem Jahr zum bereits neunzehnten Mal als Gemeinschaftsjagd von Thüringer Staatsforst und den Gemeinschaftsjagdgebieten Daßlitz und Nitschareuth organisiert, hieß es Hallali und Treiber los, die das Wild in seinen Einständen aufstöberten. Trotz widriger Witterungsbedingungen gelang es Treibern und Hunden, das Wild in Bewegung zu bringen. Rund 50 Jäger waren mit dabei, unter ihnen auch Gäste aus Solingen, die sich beeindruckt von der Landschaft des mittleren Elstertales und der Freundlichkeit seiner Bewohner zeigten, aber auch die ganze Organisation dieser Treibjagd lobten. Die Strecke, die an der Jagdhütte im Gommlaer Forst gelegt wurde, zeigte dann auch den Erfolg dieser Treibjagd. Zwei Stück Rotwild, sechs Rehe und sieben Wildschweine, davon zwei ausgewachsene Keiler, wurden während dieser Treibjagd geschossen und ließen bei manchem der Jäger und Treiber die Vorahnung auf den Weihnachtsbraten aufleben. Doch erst einmal galt es das Wild waidmännisch aufzubrechen und der Strecke die waidmännischen Ehren zu erweisen. Mit dem Signal Hirsch tot, Sau tot und Reh tot, vorgetragen von den Jagdhornbläsern, sowie dem Überreichen des Schützenbruches an die erfolgreichen Jäger taten sie dieses. Mit der Bewahrung und Durchführung des jagdlichen Brauchtums haben die Teilnehmer der diesjährigen Gemeinschaftsjagd vorbildlich unter Beweis gestellt, dass Jagdausübung nicht nur schießen ist, sondern auch aktiver Naturschutz, so der stellvertretende Forstamtsleiter Weida, Michael Hermann, der dieser Jagd beiwohnte und sich sehr zufrieden mit dem Abschussergebnis zeigte. Mit dem Jagdhornsignal Jagd vorbei Hallali wurde diese Treibjagd beendet. Doch am Abend traf man sich dann noch gemeinsam zum großen Jagdessen im Gasthof Drei Schwanen Wildetaube, wo man so manches Latein des edlen Waidwerkes hören konnte und sich auch manches Schmunzeln bei dieser oder jener Anekdote nicht verkneifen konnte.

Peter Reichardt @23.11.2013

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.