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Bürgerstiftung Greiz: »Wir suchen€€¦« Gründungsstifter

Gründungsstifter

Geldstifter gesucht« - Foto: BSG/tr

Erstes Projekt Hochwasserhilfe« war sehr erfolgreich. Weitere Projekte geplant
GREIZ. Unser erstes Projekt hat uns quasi überrannt. Dass unsere Spendenaktion für die Opfer der Hochwasserkatastrophe so eine breite Unterstützung aus der gesamten Bundesrepublik bis in die Schweiz erfahren würde, haben wir nie geahnt. Danke an alle Spenderinnen und Spender!« Mit diesem ehrlichen Statement weist Thomas Hartmann, einer der Koordinatoren der Gründungsinitiative Bürgerstiftung Greiz«, darauf hin, dass die bisher Aktiven in der Gründungsinitiative mit dieser Aufgabe völlig aus-, um nicht zu sagen überlastet waren. Alle Koordinatoren sind voll berufstätig und schultern die Gründungsvorbereitungen ehrenamtlich. Ohne die Unterstützung der Bürgerstiftung Dresden hätte man in Greiz den Aufwand allein kaum schultern können, da sind sich die künftigen Bürgerstifter sicher. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Winfried Ripp und seinem gesamten Team der Bürgerstiftung Dresden, die uns jederzeit mit Rat und Tat geholfen haben. Das zeigt uns, wie stark die Netzwerkidee auch unter Bürgerstiftungen ausgeprägt ist«, betont Torsten Röder, der den Kontakt zur Geschäftsstelle der Bürgerstiftung Dresden hält. Aktuell sind die Greizer Koordinatoren noch voll mit dem Hochwasserprojekt beschäftigt. Es liegen noch Spendenanträge vor und es kommen sogar noch welche rein. Im November werden die Mittel der Robert-Bosch-Stiftung erwartet, so dass noch weitere Spendenübergaben erfolgen. Bis Jahresende ist man zudem noch mit dem Ausstellen der Zuwendungsbestätigungen beschäftigt, damit alle Spender diese für ihre Einkommensteuererklärung nutzen können. Und dennoch werden bereits neue Ideen und Wege zur Umsetzung entwickelt.

Ohne Gründungstifter keine Bürgerstiftung
Ohne ausreichende Anzahl an Geld, Ideen- oder Zeitstifter ist letztlich jede Bürgerstiftung nur beschränkt arbeitsfähig. Hierfür greift man auf eine Anzeige im Stil von Wir suchen €€¦« zurück. Zunächst braucht die Greizer Initiative ohne Frage Gründungsstifter. Ohne Zustiftungen in Form von Geld gibt es letztlich keine Bürgerstiftung Greiz. Die Genehmigung einer Stiftungsgründung durch die Stiftungsaufsicht erfolgt nur bei Nachweis des ausreichenden Gründungskapitals von 50.000 Euro. Aus dessen Erträgen werden dann die aus der Satzung abgeleiteten Stiftungszwecke finanziert«, erläutert Röder den juristischen Rahmen für die Gründung einer Bürgerstiftung. Viele winken an dieser Stelle ab mit der Bemerkung Ich bin nicht reich«. Muss man auch gar nicht sein. Bürgerstiftungen sind Gemeinschaftsstiftungen, hier setzt man auf die Kraft vieler. Mit einer Mindestzustiftung von 250,00 Euro pro Person ist man dabei. Röder rechnet vor: Bei 160 Ehepaaren a 500 Euro Zustiftung kommt man auf 80.000 Euro Kapitalstock, 30.000 Euro mehr als benötigt. Da das Geld frühestens nächstes Jahr im Oktober benötigt wird, können die Stifter diese Zuwendung sogar in den nächsten 12 Monaten bequem in kleinen Raten ansparen.

Thomas Hartmann hat diesbezüglich schon Gespräche geführt, nicht nur in Greiz. In Zeiten immer schmaler werdender öffentlicher Kassen wird bürgerschaftliches Engagement umso wichtiger, wenn wir ein l(i)ebenswertes Wohnumfeld mit einem breiten Angebot erhalten wollen.« Aus Gesprächen mit anderen Stiftungen wissen die Greizer Koordinatoren zudem: In Städten mit Bürgerstiftungen sind Stifter regelmäßig Personen, die ihrer Stadt etwas zurückgeben wollen. Das sind nicht nur gestandene Unternehmer, sondern ganz oft auch die sogenannte Mittelschicht«, also Beamte und Angestellte sowie Rentnern und Pensionären. Speziell die letzte Gruppe sucht sich oft gezielt Projekte, um Erinnerung an die eigene Kinder- und Jugendzeit zu neuer Blüte zu treiben: So wurden mit Hilfe von finanziellen Zustiftungen und Zeitstiftern bereits verwilderte Parkanlagen neu gestaltet. Oder man erinnerte sich an den eigenen Musikunterricht und sichert über Treuhandfonds oder Unterstiftungen die künftige Finanzierbarkeit der örtlichen Musikschule. Die Möglichkeiten, vor Ort Gutes zu tun, sind riesig«, zeigt Hartmann das breite Spektrum an Möglichkeiten auf.

Also doch nur eine Spielwiese für Wohlhabende?« wird sich jetzt der eine oder andere Leser fragen. Ganz und gar nicht! Im zweiten Teil zeigen wir, warum die Mitarbeit in Bürgerstiftungen nicht an materiellen Reichtum geknüpft ist€€¦

Bürgerstiftung Greiz @27.10.2013

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