Einmalige Nahmmacher-Ausstellung wird vorbereitetWinfried Arenhövel (M.) und Gattin Margarita suchen gemeinsam mit Dr. med. Ulf Meyer die Arbeiten für die Nahmmacher-Ausstellung heraus, die ab Juni im Kreiskrankenhaus Greiz zu sehen sein wird.

Erstmals werden Skizzen aus dem Schaffen der Greizer Künstlerin der Öffentlichkeit offeriert – Ab Juni sind die Arbeiten im Kreiskrankenhaus Greiz zu beschauen
Greiz. „Seht, der Mensch!“ lautet der Arbeitstitel einer Ausstellung mit Werken aus dem künstlerischen Schaffen von Elly-Viola Nahmmacher (1913-2000), die ab Juni im Kreiskrankenhaus Greiz zu sehen sein wird. Damit werden der Öffentlichkeit erstmals Skizzen offeriert – kreativer Quell für die unzähligen Skulpturen, die die Greizerin im Laufe ihres Künstlerlebens schuf. Den Impuls zu dieser besonderen Exposition gaben der Chefarzt der Klinik für Jugend-und Kindermedizin, Dr. med. Ulf Meyer und sein Vorgänger, Dr. med. Joachim Buhr, die sich seit Jahren für das Œuvre der Bildhauerin interessieren. Mit Winfried Arenhövel, dem wohl profundesten Kenner des Nahmmacherschen Werkes, und seiner Gattin Margarita fand man kunstbegeisterte Greizer, die drei wertvolle Skulpturen und etwa 35 Skizzen zur Verfügung stellen. Zu den präsentierten Werken gehören beispielsweise die Lithografie “Daphne”, die Skizze eines auferstandenen Christus oder eine Don – Quichote – Zeichnung. In einer Vitrine im Foyerbereich werden die drei Holzstatuen zu sehen sein, darunter “Das Ja Mariens” aus dem Jahre 1975.
Anfang der 1980er Jahre hatte der Greizer Winfried Arenhövel die erste Begegnung mit der Künstlerin. Er erinnert sich gern an ihr Schaffen im Atelier-Biotop in der Carolinenstraße, an ihr subtiles Können und die eigene formvollendete Sprache. Der Garten am Haus war die Glücksseligkeit von Elly-Viola Nahmmacher; dort schnitzte sie Kruzifixe, Altäre und Madonnen. Beim unermüdlichen Arbeiten an ihren Skulpturen habe sie ihre Seele und Herzensgüte hinein gemuldet, vor allem als sie in den späten 1970er Jahren immer mehr unter der Staatsgewalt der DDR zu leiden hatte, wie Winfried Arenhövel – der seit fast fünfundzwanzig Jahren an einem Werkverzeichnis der Künstlerin arbeitet und über 2500 Arbeiten erfasst hat – aus vielen persönlichen Gesprächen weiß.
Die 1913 in Gera geborene Elly-Viola Nahmmacher zählt zu den Künstlern, die durch ihre Werke einen festen Platz in der Sakralkunst des 20. Jahrhunderts einnehmen. Eine Vielzahl von Kirchen in Thüringen, Sachsen und ganz Deutschland ist mit ihren Werken ausgeschmückt. Sie starb im Jahr 2000 in Kromsdorf bei Weimar – dort verbrachte sie die letzten Lebensjahre bei ihrer Tochter Silke-Viola Weißker. Die Stadt Greiz ehrte sie im Jahr 1993 mit der Bürgermedaille der Stadt Greiz in Gold.

Antje-Gesine Marsch @27.04.2016