In drei von vier Sälen kann man 3-D-Filme schauen
Greiz. Ganz gleich ob Science-Fiction oder Action-Film, Stummfilmklassiker oder Blockbuster – heute werden immer mehr Filme digital produziert. „Wenn man als kleines Kino mithalten will, kommt man an der Umstellung auf digitale Projektion nicht mehr vorbei“, sagte Frank Böttger, Geschäftsführer des Kinocenters UT99 am Donnerstagnachmittag. Die Tage der Zelluloidfilme seien gezählt, denn immer mehr Streifen würden mittels Festplatte in die Welt geschickt. Wie Böttger informierte, sind nun alle vier Greizer Kinosäle auf neueste Digitaltechnik umgestellt. Auch die 3-D-Projektionstechnik hat damit im Kinocenter UT99 endgültig Einzug gehalten, außer im Saal 4 kann man jeden Film auch dreidimensional schauen. Mit dem heutigen Tag ist die digitale Umstellung beendet, ließ Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) wissen, der auch nicht verschwieg, dass gerade auf kleinere Kinos der Druck mitzuhalten, enorm groß sei . Die Investition belaufe sich auf 310000 Euro, eine Summe, die zu 185000 Euro aus Eigenmitteln bestritten und mit 125000 Euro gefördert wurde. Von einer gemeinschaftlichen Aktion, die Bund, Länder und die Filmförderungsanstalt initiierten, konnte so auch das Greizer Kino profitieren. Da Kinoleiter Mario Conrad immer mit dem Ohr an der Masse sei, hatte man weitblickend bereits im Herbst 2012 Antrag gestellt bevor das Förderprogramm zum Jahresende eingestellt wurde. Wir sind jetzt auf dem neuesten Standard unterstrich Frank Böttger, der zudem zufrieden auf die letzten Monate zurückschaut. Im Jahr 2012 habe man 43000 Kinobesucher verzeichnen können; bis Ende März 2013 wurden bereits 10800 Besucher gezählt. Zwar könne man daraus keine Hochrechnung für das gesamte Jahr ableiten, doch sei der Trend sehr positiv. Wie Frank Böttger auch weiß, liege es primär am Filmangebot, ob die Leute ins Kino kommen oder eben nicht. Der Filmstart in Übersee sei meistens ein Indikator, wie dieser Film dann in Deutschland läuft. Mit der digitalen Umstellung unseres Kinos ist es nun auch möglich, bei den Bundesstarts neuer Filme mitzuhalten, nannte Böttger als weiteren positiven Aspekt der Investition.
Wie der Geschäftsführer auch informierte, profitieren von der Digitalisierung vor allem die Verleiher statt teure Analogkopien zu versenden, beliefern sie die Digitalkinos mit Festplatten oder per Satellit: Das ist für die Verleiher zu 70 Prozent preiswerter.
Antje-Gesine Marsch @18.04.2013
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