Der Fanfarenzug Greiz in Calgary: der zweite TagDer Fanfarenzug Greiz in Calgary: der zweite Tag. Foto: Renè Kramer

Der zweite Tag

CALGARY/GREIZ. Lange bevor der weiße Mann den mittleren Westen Amerikas eroberte, lebten im Gebiet der kanadischen Provinz Alberta die „Blackfoot“ Indianer. Calgary ist heute mit mehr als 1,2 Millionen Bewohnern die größte Stadt der Provinz. 1787 erreichten die ersten Siedler die Region. 1875 wurde ein Polizeiposten der Royal Canadian Mounted Police eingerichtet, der zunächst Fort Brisebois genannt wurde. 1876 erfolgte die Umbenennung in Fort Calgary. Im Jahr 1883 erreichte die Canadian Pacific Railway die Siedlung. Damit begann eine rasante Entwicklung. Höhepunkt waren die späten 1940er Jahre, als in der Region Öl gefunden wurde.

Heutzutage ist die Wirtschaft mit vielen Branchen vertreten. Besonderen Raum nehmen aber immer noch Bahn und Ölindustrie ein. In Calgary gibt es mehrere Universitäten. Die größte ist die „University of Calgary“. Auf dem Campus in einem der zahlreichen Hotels verbringen die Greizerinnen und Greizer ihre Nächte. Für sie bedeutet es eine klimatische Umstellung. Denn aus dem hochsommerlichen Greiz mit 31 Grad sind sie im kanadischen Sommer mit 8 Grad am Morgen angekommen und erleben maximal 16 Grad am Nachmittag. Am Morgen ging es, der eine oder die andere litt noch etwas unter dem Jetlag, zum gemeinsamen Frühstück in die Campusmensa.

Danach trafen sich alle zu einer kurzen Einweisung seitens des Vorstandes. Michael Lippert betonte nochmals: „Wir sind hierhergekommen als Repräsentanten der Stadt Greiz. Man schaut auf uns und wir werden unser Bestes geben.“ Danach lag es an den Trommlerinnen und Trommlern, ihre Instrumente wieder zu komplettieren und zu stimmen. Denn die Transportbehälter haben ganz schön gelitten auf dem Flug hierher. Fürs Nachmittagstraining mussten alle Trommeln wieder in Ordnung sein. Die Musikerinnen und Musiker waren mit dem Training zufrieden. Nach dem Training hatte Heino Beierlein, Cheforganisator der Reise nach Calgary, individuelle Freizeit angesetzt. Ein paar nutzen die Gelegenheit und taten – nichts. Eine andere Gruppe organisierte sich ein gemeinsames Abendessen in einem kanadischen Steakhouse. Der dritte Teil nutzte die Gelegenheit, um das Zentrum von Calgary zu besuchen. Da aber in der Innenstadt um 18 Uhr alle Geschäfte schließen, wurde es nichts mit der Shoppingtour. Stattdessen besuchten sie den 190 Meter hohen Calgary Tower mit seiner Aussichtsplattform in 160 m Höhe. Besonderer Nervenkitzel war das Betreten des Glasbodens. Nicht jeder konnte sich dazu durchringen. Aber der Blick in die Umgebung von Calgary ist atemberaubend. Mittlerweile wird dieses Bauwerk, bei seiner Fertigstellung 1958 das höchste Gebäude der Stadt, von einigen umliegenden Wolkenkratzern überragt.

Renè Kramer @03.07.2019

Von Leserpost