Über zweitausend Gäste kamen am Freitag und Samstag zur Göltzschtalbrücke zum Festival „Rock für ein buntes Vogtland“
NETZSCHKAU/GREIZ. „Für“ etwas ein Zeichen zu setzen und nicht „gegen“ etwas – dieses bejahende Credo haben sich junge Menschen aus dem Vogtland auf die Fahnen geschrieben und im Jahr 2009 ein Festival für Toleranz und kulturelle Vielfalt ins Leben gerufen, das nun – mit lediglich einem Jahr Unterbrechung – zum siebten Mal einlud.
Einen Garant, wie gut oder weniger gut eine Veranstaltung besucht wird, gibt es leider nicht. Was bleibt, ist das Rätseln darum und die Suche nach den möglichen Ursachen. Die Organisatoren des Festivals „Rock für ein buntes Vogtland“ vom Vivere e.V. hatten damit gerechnet, den Besucherrekord zu knacken und 4000 Gäste auf dem Gelände an der Göltzschtalbrücke begrüßen zu können. Dass es nur gut die Hälfte waren – ein wenig enttäuschend, doch andererseits die Schuld sicher nicht auf Seiten der gut organisierten Großveranstaltung liegend.
Am Freitagabend hieß es bereits „Electro für ein buntes Vogtland“ – eine Veranstaltung, die sich besonders an die Liebhaber elektronischer Musik wandte.
Der Samstag stand zunächst ganz im Zeichen der Familien, die mit Kind und Kegel auf das Areal an der größten Ziegelsteinbrücke der Welt kamen. Zahlreiche Angebote für große und kleine Besucher luden zu verschiedenen Aktivitäten ein. Auftritte des Zeulenrodaer Jugend-und Kinderballetts oder der Pink & Blue Monties sorgten für gute Unterhaltung am Nachmittag. Ali Mostafa, der letzte Woche beim Welttag der kulturellen Vielfalt in Greiz mit seinem dreisaitigen kurdischen Instrument Saz für Begeisterung sorgte, absolvierte beim Festival auch drei Auftritte.
Das Abendprogramm war dann ganz der Live-Musik gewidmet. „Back to rock bottom“, die beste Nachwuchsband Sachsens, eröffnete das musikalische Feuerwerk. “The Lateriser”, die als Blues-Rock-Entdeckung schlechthin gelten, begeisterten mit ihren Rhythmen Jugendliche und Junggebliebene gleichermaßen. „Lateriser“, auf gut deutsch „Langschläfer“, drei Jungen aus dem erzgebirgischen Oelsnitz rockten die Bühne, begeisterten mit Blues, Funk und Rock – und deutschsprachigen Titeln aus eigener Feder. Martin Rudolph (Bass), Martin Fankhänel (Gitarre/Gesang)und Benjamin Nagel (Schlagzeug) rockten sich mit eigenen und Titeln der 60er und 70er Jahre in wahre Ekstase und ließen sogar den guten, alten Jimi Hendrix wieder auferstehen.
Mit großer Spannung erwartet wurde der Auftritt der Band ZSK – eine der ganz großen deutschen Punkbands aus Berlin, die sich besonders als Vorband der „Toten Hosen“ einen Namen machten. Commander Messiah backed by Bubble Bang Band schloss die musikalische Nacht mit Reggae-Klängen ab.
„Es war ein tolles Festival. Wir danken allen Besuchern und Künstlern, Ständen, Sponsoren, Gemeinden und Vereinen!! Schön, dass ihr da wart und uns unterstützt habt“, heißt es auf der Facebook-Seite. Hut ab vor dem Veranstaltungsteam um Marcus Daßler, Daniel Kertscher, André Seifert und Jörg Menke.
Antje-Gesine Marsch @06.06.2016