Website-Icon Vogtlandspiegel

Das Vogtland literarisch-fotografisch neu entdeckt

Das Vogtland literarisch-fotografisch neu entdeckt

So kennt man Petra und Carsten Steps - Buch und Kamera.

Petra und Carsten Steps präsentieren im Weißen Saal des Unteren Schlosses Greiz den Band “Vogtland hoch vier”
GREIZ. Potenzieren ist eine mathematische Rechenoperation. Was aber, wenn man ein Vierländereck mit einer Hochzahl versieht? Im Ergebnis ein äußerst interessanter lierarisch-fotografischer Streifzug durch das Vogtland mit seinen vier Gebieten Sachsen, Thüringen, Bayern und Böhmen – also “Vogtland hoch vier”. Den letzte Woche erschienenen Band gleichen Namens präsentierten am Donnerstagabend Autorin Petra Steps (56) und Fotograf Carsten Steps (34) im Weißen Saal des Unteren Schlosses. Der Band reiht sich würdig in die “Lieblingsplätze zum Entdecken” ein, die der schwäbische Gmeiner-Verlag seit fünf Jahren herausbringt und den Leser an die schönsten Fleckchen Deutschlands führt. Zu den sechs in diesem Jahr erschienenen “Lieblingsplätzen” gehört nun seit voriger Woche auch das Vogtland. “Uns war es wichtig, dieses in seinen historischen Grenzen darzustellen”, lag Petra Steps besonders am Herzen. Wohl wissend, dass das Vogtland kein statisches Gebiet ist, sondern sich territorial ständig verändert und einige der im Buch vorgestellten Ort lediglich “Einflussgebiete der Vögte” sind. “Wir sind halt großzügig mit dem Begriff umgegangen”, so die Netzschkauerin. An 66 Lieblingsplätze führen Petra und Sohn Carsten den geneigten Leser .“Die Zahl klingt hoch; dabei hatte ich noch hundert andere im Kopf”, gesteht die Autorin, die sich als Journalistin im lokalen Bereich, Herzstück des 1998 gegründeten Fördervereins des Schlosses Netzschkau und Organisatorin der “KrimiLiteraturtage Vogtland” seit Jahren einen guten Namen gemacht hat. Carsten ließ sich nach seinem Studium der Medienkommunikation und-produktion zum Mediengestalter ausbilden und ging anschließend in die Selbständigkeit. In dieser perfekten Symbiose versteht sich auch das Buch “Vogtland hoch vier”. Es ist ein Streifzug durch die Schönheit unserer Region, die sich Vogtland nennt und dabei bis nach Schleiz, Selb oder Königswart reicht. Mit dem Band wolle man eine “Neuentdeckung des Vogtlandes” anregen, so der Wunsch des Steps-Teams. Dabei waren Petra und Carsten an Orten, die sie bislang nicht kannten oder anders in Erinnerung hatten. Besonders begeistert zeigte sich die Autorin von der Stadt Schleiz, in der Bürgermeister Jürgen K. Klimke nicht nur sein Amt ausübt, sondern die Historie des Ortes bis ins kleinste Detail zu vermitteln weiß. Mitunter schlüpft er auch in das Kostüm des wohl bedeutendsten Sohnes der Stadt, Dr. Konrad Duden. Die fränkische Stadt Selb ist für das Autorenteam die “bunteste Stadt im Vogtland” – beeindruckt zeigten sie sich von Cheb, in der es rund um den Marktplatz kein einziges nicht-restauriertes Haus gibt. “Erstaunlich, was sich hier in den letzten Jahren getan hat”, lobt Petra Steps die böhmischen Vogtländer. Einen besonderen Dank sprach sie in diesem Zusammenhang dem Verein “Dialog mit Böhmen” aus, dessen Vorsitzender Ulrich Jugel ebenfalls zur Präsentation anwesend war. “Herr Jugel hat mir mit dem Kulturweg der Vögte ein großes Stück Raum eröffnet.” Ohne die im Jahr 2015 reich bebilderte Broschüre gleichen Namens hätte sie niemals den Weg nach Königswart gefunden, dem Schloss von Metternich. Dass die Vogtländer durchaus in der Lage sind, ihre Meinung durchzusetzen, ist hinlänglich bekannt. Selbst gegen die Auffassung einer Lektorin, die meinte, die Raumfahrer des Vogtlandes – davon gibt es derer zwei – würden keinen interessieren. Die Autorin sollte lieber über Erika Fuchs berichten. Petra Steps – eine waschechte Ostfrau – hielt dagegen, dass die im Osten keiner kenne. Trotzdem fuhr sie nach Entenhausen, pardon Schwarzenbach an der Saale und besuchte das erste deutsche Museum für Comic-und Sprachkunst, das jener Erika Fuchs gewidmet wurde. In der Zeit von 1951 bis 1988 übersetzte die gebürtige Rostockerin zahllose Disney-Comics ins Deutsche und kreierte solche Ausrufe wie “krächz”, “schlürf” oder “grins”, sogenannte Erikative.
Antje Dunse vom Verein “Dialog mit Böhmen” sprach dem Autorenteam abschließend ihren “Dank hoch vier” aus, dass sie sich mit dem historischen Vogtland so intensiv beschäftigten. Petra und Carsten Steps wiederum bedankten sich bei Corinna Zill und ihrem Team von der Tourist-Information, die sich für die Organisation dieser Buchvorstellung verantwortlich zeichneten.

Service:
Vogtland hoch vier
Petra und Carsten Steps
Broschiert: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3839218723
EUR 14,99

Antje-Gesine Marsch @11.03.2016

Die mobile Version verlassen