Künstlerische Leitung Greizer Theaterherbst und Greizer JazzWerkv.l. Dana Adler-Blumenstein, Michael-Paul Milow und Karsten Schaarschmidt

Festivalwoche vom 14. bis 21. September bietet eine Menge interessanter Produktionen und Gastspiele

GREIZ. Beim Theaterherbst bewegt sich was. Nämlich der Last-Ride- Bus der Desastertourismus GmbH, der zum Eröffnungsspektakel quer durch die Greä­zer Neustadt fährt. Eine Eigenproduktion unter Leitung von Marie Rodewald, wie Michael-Paul Milow, der zuvor von Pressesprecher Karsten Schaarschmidt als neuer künstlerischer Leiter vorgestellt wurde, zur Pressekonferenz am Montagvormittag informierte. Das Ende ist nah titelt der XXI. Theaterherbst in diesem Jahr ein wahrlich düsteres Thema, das man mit nicht minder düsteren, morbiden und provokanten Stücken verarbeiten wird.

Unsere Gesellschaft hat Angst vor Enden, wie es Milow formulierte. Gerade das habe den Theaterherbst inspiriert, Enden in all ihren Facetten genauer zu betrachten. Es ist ein reizvolles, weil kontroverses Thema, so der künstlerische Leiter. Sechs Premieren wird es in der Zeit vom 14. bis 21. September geben. Auch drei tschechische Produktionen kommen zur Aufführung, wie Milow vorausschaut. Der Einfachheit halber spreche man Englisch, so bekommt das Ganze noch einen internationalen Touch. Veranstaltungsorte werden neben dem Hotel Friedensbrücke auch die Große und Studiobühne der Vogtlandhalle sein. In der Gottesackerkirche wird man den Lebenstänzer Felix Grützner erleben könne, der tänzerisch Gottesdienste und Trauerfeiern gestaltet.

Auch das Ulf-Merbold-Gymnasium, die Alte Papierfabrik, der Pferdestall im Oberen Schloss und das 10aRium in der Naumannstraße 10 sind als Veranstaltungsorte fest eingeplant. Eine besondere Rolle wird der Alten Post in der Heinrich-Fritz-Straße zukommen. Dort öffnet jeden Abend die WandelBar ihre Pforten als Zentrum und Schmelztiegel für den XXI. Greizer Theaterherbst sowie als Ort des Vor-und Nachklangs und Sehnsuchtsort der Greizer, wie sich Milow augenzwinkernd wünscht. Erstmalig bindet man auch das Greizer JazzWerk ganz eng in das Programm ein. Unter Leitung von Ulrich Blumenstein wird Die verlorene Welt, das Original von Jurassic Park neu vertont. Schon im Vorfeld der Festivalwoche findet zudem eine Lesung mit dem Greizer Superintendenten Andreas Görbert in der Gottesackerkirche statt (5.9., 19 Uhr) und am Montag wird zur Veranstaltung Prominente im Gespräch, um 18 Uhr in den Weißen Saal des Unteren Schlosses eingeladen.

Die Theaterherbst-Initiatorin Anna-Lydia Edingshaus von Laßberg stellt dabei ihren bislang unveröffentlichten Essay-Band Honignebel vor. Am Donnerstag, den 13. September, also am Vorabend der Festivalwoche, findet in der Bruno-Bergner-Straße 1 die Vernissage einer temporären Fotogalerie mit Arbeiten von Karsten Schaarschmidt statt, die sich mit dem Thema Vergessene Fahrräder beschäftigt. Auch Schmuckarbeiten aus Fahrradteilen der Greizerin Almut Kaul gibt es dort zu besichtigen.

Antje-Gesine Marsch @03.09.2012