Ausstellung zur Initiative Wohnstandort Innenstadt Greiz in Vogtlandhalle eröffnetMit Vorträgen und Vorstellung der am Projekt teilnehmenden Architektur-und Ingenieurbüros fand in der Vogtlandhalle eine Veranstaltung zur Initiative Wohnstandort Innenstadt statt. Hier das Korb-Planungsbüro mit dem Konzept, das Jörg Casper (M.) vorstellt.

GREIZ. Gemeinsam mit der Greizer Freizeit-und Dienstleistungs GmbH & Co. KG (GFD) und der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland wurde durch die Stadt Greiz die Initiative „Wohnstandort Innenstadt“ entwickelt, um derzeit brachliegende Immobilien und Baulücken aktiv zu entwickeln und neue Nutzer bzw. Eigentümer für die Greizer Innenstadt zu begeistern. Um dieses Ziel zu erreichen, haben elf Architekten-und Bauingenieurbüros Ideen für eine Neunutzung einzelner Gebäude oder brachliegender Flächen geschaffen, um diese der breiten Öffentlichkeit und natürlich besonders potentiellen Investoren zu präsentieren. Am Dienstagnachmittag wurde im Oberen Foyer der Vogtlandhalle dazu eine Ausstellung eröffnet, die öffentlichkeitswirksame Konzepte offeriert.
Zuvor hatte Bürgermeister Gerd Grüner auf die Studiobühne eingeladen, um in die Thematik einzuführen. Im Jahre 2003 wurde das Stadtentwicklungskonzept ins Leben gerufen, das eine verstärkte Nutzung der Greizer Innenstadt durch Wohnungen und Gewerberaum beinhaltete. Das Ziel sei bislang leider nicht erreicht worden; noch gebe es viel Leerstand, wie der Bürgermeister sagte. Die Initiative soll im Besonderen auf die bestehende Situation hinweisen und Überlegungen zur Vermarktung und Nutzung von Leergebäuden ergeben. Die entstehende Sogwirkung solle man dabei nicht unterschätzen, wie Herr Grüner betonte: Wenn ein Investor ein Haus saniert, hat das auch eine Wirkung auf die Nachbarn und oft wird dann nachgezogen. Frank Böttger ging in seinen Ausführungen noch einmal auf beide Unternehmen ein die klassische Immobilienverwaltung GEWOG und die GFD, die unter anderem den Bäderkomplex, die Eissportfläche und die Vogtlandhalle betreibt, aber auch Wohnungsbestand in der Alt-und Neustadt besitzt. Habe die GEWOG lediglich 6 Prozent Leerstand, zähle die Kommanditgesellschaft 27 Prozent, wobei bei richtig sanierten Wohnungen nur zehn Prozent leer stünden. Insgesamt seien seit der Wende 38 Millionen Euro an Investitionen getätigt worden, so Frank Böttger.
Jörg Casper von der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH, die als Sanierungsträger und -berater der Stadt Greiz fungiert, erläuterte im Anschluss die Ideenansätze der einzelnen Projekte.
Beteiligt waren folgende Architekten-und Ingenieurbüros, denen herzlich für ihr Mitwirken gedankt wurde:

Architekten + Ingenieure Schubert-Hamann-Dinkler
Architektin Birgit Förster
Architekturbüro Katrin König
Architektur und Stadtplanung Gert Surber
Bauplanungsgesellschaft Beierlein + Weise
Ib-bauprojekt Rico Beyse
BAUplan Jürgen Jahn
Ingenieur-und Sachverständigenbüro Dr. Christian Karg
Planungsbüro Korb
Bauplanungsbüro Jens Schmidt
Ai-s Architekten und Ingenieure Seiffert

So erläuterte Jörg Casper beispielsweise die Ideen zum Haus Breitscheid-Str. 22, die Gert Surber entwickelte. Gebaut im Jahr 1822, im Jahr 1925 aufgestockt, 1972 saniert, steht das Gebäude seit 2001 leer. Ein generationsübergreifendes Mehrfamilienhaus kann sich Herr Surber hier gut vorstellen, da es zum einen mit einer Nutzfläche von 630 Quadratmetern großzügig ist, zum anderen auch 415 Quadratmeter Freifläche bietet. Ein anderes Projekt stammt von Veit Bartholomäus von der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland. Das Haus Breitscheidstraße 59, das mit viel liebevollen Architekturdetails behaftet ist, überschreibt er mit dem Thema Wohnen, arbeiten, leben. Im Parterre könnte eine Tagesmutter ihrer Tätigkeit nachgehen, im ersten Stock wäre viel Platz für ein Großraumbüro; eine Drei-Raum-Wohnung bietet sich für die 2. Etage an und eine Penthouse-Wohnung für das Dachgeschoss. Auch die große Außenanlage wäre gut für Parkflächen und einen Spielplatz geeignet.
Neben der Ausstellung, die bis zum 3. November in der Vogtlandhalle zu sehen ist, werden noch in diesem Jahr Bautafeln vor Ort an den entsprechenden Immobilien befestigt und auch die Ansprechpartner genannt. Auch auf den Internetseiten der Stadt Greiz und der GEWOG gibt es dazu Informationen, ebenso im Amtsblatt der Stadt Greiz.
Für potentielle Interessenten besteht am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober die Möglichkeit, im Rahmen eines Tages der offenen Tür Kaufobjekte zu besichtigen.

Antje-Gesine Marsch @24.09.2013