Bauvorhaben schlug mit 1,9 Mio. Euro zu Buche
GREIZ. Betrachtet man in diesen Tagen das kleine Bächlein Aubach, das friedlich in seinem Bett vor sich hin plätschert, kann man sich kaum vorstellen, dass der Bach vor gut zwei Jahren zu einem reißenden Strom wurde und nicht nur die Hirschmühle und das gesamte Areal der Firma Caspar, sondern auch den Bäderkomplex der Stadt Greiz und den Kindergarten „Käte Duncker“ samt Oßwaldstraße unter Wasser setzte. Am Dienstagvormittag konnte das Bauvorhaben „Instandsetzung Aubachtal – Brücke Feldschlösschenstraße bis Sommerbad“ abgeschlossen werden. Im Beisein der bau-und planungsausführenden Firmen führte Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) gemeinsam mit Bettina Bringezu vom Tiefbauamt der Stadt Greiz den Bandschnitt durch. „Unvorstellbar, im Aubach fließt kaum Wasser“, stellte das Stadtoberhaupt beim Vor-Ort-Termin fest.
Die Brücke, die um 1942 gebaut wurde, war einst die Zuwegung in das kleine Gewerbegebiet, rief Gerd Grüner in Erinnerung zurück. Im Frühsommer des Jahres 2013 wurde sie allerdings zum Abflusshindernis für den Aubach, der nach dem Starkregen des 31. Mai extrem anschwoll.
Die Instandsetzung des Aubachs zum Schutz der unterhalb gelegenen Bauwerke und Gewässerabschnitte vor erneuter Überflutung ist nun auch optisch sichtbar. Durch den Ersatzneubau von Uferbefestigungen und Hochwasserschutzdeichen, der Instandsetzung der vorhandenen Verwallungen, der Querschnittserweiterung in Engstellen sowie den Rückbau der Zufahrtsbrücke zur Firma Caspar erreichte man den Abschluss von 15 Metern pro Sekunde, so Bürgermeister Grüner. Neben dem Abriss der Brücke im vergangenen Jahr mussten zudem etwa 250 Tonnen Rasengitterplatten rückgebaut und 2300 Quadratmeter Spundwand sowie 2600 Quadratmeter Wasserbausteine eingebaut werden. Der Bau einer 23-Meter langen Böschungskaskade war eine Auflage der Unteren Wasserschutzbehörde; zudem wurden 200 Meter Entwässerungsleitung vom Eichberg zum Aubach gezogen. „Damit haben wir auch dieses Problem in den Griff bekommen“, so das Stadtoberhaupt in Bezug auf die Kanalisation des Eichberges.
Ein derartiger Überfluss wie vor zwei Jahren sei nun nicht mehr möglich, fasste Bürgermeister Grüner die Maßnahme zusammen. Mit einer Summe von 1,9 Mio. Euro schlägt die Investition zu Buche – die Förderung erfolgte zu einhundert Prozent nach der Richtlinie des Thüringer Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr über die Gewährung von staatlichen Zuwendungen aus dem Aufbauhilfefonds des Bundes und der Länder für ein „Aufbauhilfeprogramm zur Wiederherstellung der Infrastruktur in den Gemeinden infolge des Hochwassers vom 18. Mai bis zum 4. Juli 2013 in Thüringen.“ Wenn man alle Bauvorhaben bis zur Einmündung August-Bebel-Straße, aus insgesamt elf Abschnitten bestehend, abgeschlossen hat, wird eine Gesamtsumme von fast 15 Mio. Euro im Raume stehen, so die Information des Bürgermeisters.
Am Bau beteiligte Firmen:
Planung und Bauüberwchung – Ing.büro Dr. Stephan Prüfer, Bad Klosterlausnitz
Hydraulik und landschaftlicher Begleitplan – Ing.büro Dr. Stephan Prüfer, Bad Klosterlausnitz
Baugrund und geotechnische Bauüberwachung – Baugrundbüro Dr. Hallbauer+Ebert, Zwickau
Prüfstatik – Ing.büro Martin Beyse
Bauausführung – Umwelttechnik und Wasserbau GmbH, Kahla
Antje-Gesine Marsch @11.08.2015