Website-Icon Vogtlandspiegel

Bittere Niederlage für Greizer Ringer

2.Bundesliga Nord Ringen: FC Erzgebirge Aue gegen RSV Rotation Greiz

FC Erzgebirge Aue – RSV Rotation Greiz – 22:6

2.Bundesliga Nord Ringen: FC Erzgebirge Aue gegen RSV Rotation Greiz
61kg Freistil Pierre Vierling, FC Erzgebirge Aue gegen Vladimir Codreanu (blaues Trikot), RSV Rotation Greiz 0:4-TÜ-0:16-01:48
AUE. Im Vorjahr konnte sich der RSV Rotation Greiz über die erfolgreichste Ringkampfsaison seit langem freuen. Die Zweitbundesligamannschaft, die zweite Mannschaft in der Thüringenliga sowie das Jugendligateam wurden Staffelsieger. Es war nicht anzunehmen, dass diese Erfolgsbilanz schnell zu wiederholen sein könnte. Die zweite Mannschaft konnte in Thüringen ihren Titel bereits verteidigen und hat nun in der erstmals stattfindenden Finalrunde gegen den Ersten (Aue II) und Zweiten (Weißwasser) der Sachsenliga die Chance, sich weiter zu profilieren. Die Jugendmannschaft hat in diesem Jahr die Silbermedaille bereits sicher und kann ihren Titel verteidigen, wenn sie am 6.Dezember in Thalheim einen von zwei Kämpfen gegen den Verfolger Lugau/Thalheim siegreich gestaltet. Auch für die Zweitbundesligamannschaft ist theoretisch noch alles möglich. Allerdings nur in der Theorie. In der Praxis dürfte die Ringermannschaft des FC Erzgebirge Aue bis zum Saisonhallali am 20. Dezember nicht mehr vom ersten Platz in der 2.Bundesliga Nord zu verdrängen sein. Titelverteidiger Greiz kämpft in den ausstehenden vier Kämpfen mit Lübtheen, Werdau, Markneukirchen und Leipzig um die Silber- und Bronzemedaille. Die Greizer haben dabei den Vorteil, drei Vergleiche mit Unterstützung ihres begeisterungsfähigen Anhangs in der heimischen Jahnturnhalle austragen zu können. Mit Markneukirchen (am 22.November) und Werdau (am 20.Dezember) kommen direkte Konkurrenten in die Jahnturnhalle. Außerdem wird die WKG Pausa/Plauen am 6. Dezember zum ewig jungen Derby erwartet. Auch der Auswärtskampf in Gelenau (am 13.Dezember) könnte unter machbar verbucht werden. Am Sonnabend in Aue mussten die Greizer wieder auf einige Stützen verzichten. Trainer Tino Hempel, der schon vor Saisonbeginn, als von Ausfällen noch nichts bekannt war, das Saisonziel Medaillenplatz ausgab, orientierte bei der Mannschaftsaufstellung im Erzgebirge auf die noch ausstehenden wichtigen Kämpfe in den nächsten Wochen. Einige Sportler, die auch am Wochenende beruflich tätig sein müssen, wurden mit Blick auf die Zukunft nicht eingesetzt. Trotz der auf den ersten Blick ernüchternden 6:22 Niederlage beim Tabellenführer musste sich das Greizer Team nicht verstecken. Die Besetzungsschwierigkeiten in den oberen Gewichtsklassen sind bekannt, in den anderen Gewichtsklassen kämpften die Greizer vorbildlich, auch wenn sich die Konkurrenten am Ende oftmals als stärker erwiesen. Dustin Nürnberger (57 kg/greco) hatte gegen den Spezialisten Kirk Reimer einen schweren Stand, hielt aber im Standkampf gut mit. Am Boden spielte der Auer seins Stärken aus und punktete. Kurz vor Schluss der ersten Runde verletzt sich der Greizer Nachwuchssportler an der Schulter und wurde geschultert. (Kampfstand aus Greizer Sicht: 0:4) Gegen den 126 kg wiegenden mehrfachen deutschen Meister Nico Schmidt war Sascha Förster (130 kg/frei) erwartungsgemäß ohne Chance. Der langjährige Auswahlringer bekam den Greizer schnell zu fassen und ließ sieben Rollen am Boden zum 15:0 Sieg folgen. (0:8) Für die erwartete Resultatsverbesserung sorgte Vladimir Codreanu (61 kg/frei), der auf Pierre Vierling traf. Der aus Thüringen stammende Erzgebirgler hat die meisten Bundesligakämpfe für Aue bestritten, wurde aber eindeutig vom Moldawier beherrscht. In der zweiten Minute stand der 16:0 Sieg des Greizers fest. (4:8) Der wieder eingesetzte Stefan Lippke (98 kg/greco) konnte einen Vier-Punkte- Sieg der Gastgeber durch den ehemaligen Pausaer Bastian Kurz verhindern. (4:11) Brian Tewes (66 kg/greco) musste zwar dem ungarischen Exmeister David Borsos, der im Vorkampf Florian Crusius bezwungen hatte, die erste Wertung überlassen, konnte aber in der Schlussphase seine Erfahrung ausspielen und siegte mit 4:2. (5:11) Für den sich am Donnerstag mit einer Erkältung abmeldenden Adam Sobieraj musste Konstantin Sommer (86 kg/frei) einspringen, der gegen den Slowaken Robert Olle eine 1:12 Niederlage hinnehmen musste. (5:14) Wie im Vorkampf musste sich Radoslaw Kisiel (66 kg/frei) mit dem ehemaligen Luckenwalder Philipp Herzog auseinandersetzen. Der Greizer führte bis zur 5.Minute, musste aber nach einem hochklassigen Kampf in der Schlussphase eine 4:7 Niederlage einstecken. (5:16) David Ignatius (86 kg/greco) ist zur Zeit physisch nicht in der Lage, mit den Spitzenringern der Liga mitzuhalten. Der Ungar Gabor Madarasi siegte in der fünften Minute mit 18:0. (5:20) Toni Stade (75 kg/greco) ließ sich vom ehemaligen Olympiateilnehmer Markus Thätner mit dem Anpfiff überraschen und gab zwei Punkte ab, stand aber im angeordneten Bodenkampf stabil. Als er kurz vor Schluss noch einmal alles auf eine Karte setzte, und einen Kopf-Hüft-Schwung versuchte, der nichts einbrachte, verwehrte der Kampfrichter ihm den eigenen Griffversuch und gab die Punkte den so 5:0 siegenden ehemaligen Auswahlringer. (5:22) Einen positiven Schlusspunkt aus Greizer Sicht setzte David Sartakov ( 75 kg/frei), der sich zum Abschluss mit Brian Bliefner einen Superkampf lieferte. Beide kennen sich aus vielen Turnieren, kämpften so aus sicherer Kampfstellung. Der in dieser Saison einen großen Leistungssprung verzeichnende Greizer siegte mit 3:2, was seiner Mannschaft eine kleine Resultatsverbesserung auf 6:22 einbrachte.

Stimmen zum Kampf:
Thomas Fähndrich, Präsident des RSV: „Heute hatten wir wirklich viele Hürden zu überwinden. Unsere mitgereisten Anhänger konnten sich aber davon überzeugen, dass trotz der klaren Niederlage alle eingesetzten Sportler ihr Bestes gegeben haben. Nun müssen wir für einen positiven Saisonabschluss sorgen.“
Sören Ullrich, Abteilungsleiter Aue: „Es war ein sehr interessanter Kampf, mit vielen hart umkämpften Fights. Unser Sieg fiel zu hoch aus. Der Schiedsrichter hat gut gepfiffen, bei Herzog – Kisiel hätten einige Entscheidungen auch anders fallen können.“
Erhard Schmelzer @16.11.2014

Stilart FC Erzgebirge Aue gegen RSV Rotation Greiz Ergebnis
57kg Gr.-röm. Kirk Reimer vs. Dustin Nürnberger 4:0-SS-10:0-02:36
61kg Freistil Pierre Vierling vs. Vladimir Codreanu 0:4-TÜ-0:16-01:48
66Akg Gr.-röm. David Borsos vs. Brian Tewes 0:1-PS-2:4-06:00
66Bkg Freistil Philipp Herzog vs. Radoslaw Kisiel 2:0-PS-7:4-06:00
75Akg Gr.-röm Markus Thätner vs. Toni Stade 2:0-PS-5:0-06:00
75Bkg Freistil Brian Bliefner vs. Daniel Sartakov 0:1-PS-2:3-06:00
86Akg Gr.-röm. Gabor Madarasi vs. David Ignatius 4:0-TÜ-18:0-04:06
86Bkg Freistil Robert Olle vs. Konstantin Sommer 3:0-PS-12:1-06:00
98kg Freistil Bastian Kurz vs. Stefan Lippke 3:0-PS-14:0-06:00
130kg Freistil Nico Schmidt vs. Sascha Förster 4:0-TÜ-15:0-00:38
[Gr.-röm. – Greco-Roman] = griechisch-römischen Stil / [F] = Freistilringen
Die mobile Version verlassen