Zum 28. Mal trafen sich am Wochenende die Oldtimerfreunde zum traditionellen ADAC-Fahrertreffen für historische Renn- und Sportfahrzeuge in Neumühle
NEUMÜHLE/GREIZ. Ein motorsportliches Event der Sonderklasse wurde es auch in diesem Jahr: Das 28. ADAC-Fahrertreffen für historische Renn- und Sportfahrzeuge in Neumühle/Elster am Wochenende. Der Volksmund sagt auch dazu das „Bergrennen über den Hohen Rieß“.
Toll, was der Historische Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC und die kleine Elstergemeinde – gelegen zwischen Greiz und Berga im romantischen Tal der Weißen Elster – da auf die Beine gestellt haben. „Wir wollen Ihnen heute 2-, 3- und 4- Rad-Oldis vorstellen – sportlich oder klassisch – und hoffen, dass diese Veranstaltung wieder zu einem Erlebnis für Gäste und Aktive wird.“ So stand es in der Einladung und im Programmheft dieser Veranstaltung.
Das Ergebnis hat diesen Wunsch voll und ganz erfüllt. Wenn auch in diesem Jahr mit 187 Aktiven die Rekordmarke von 218 gestarteten Oldtimerfreunden nicht geknackt wurde, so kamen doch alle, ob aktive Fahrer wie auch die vielen Zuschauer, auf ihre Kosten und erlebten bei herrlichstem Wetter einen interessanten motorsportlichen Tag im Greizer Umfeld.
Wie sagte doch der Greizer Bürgermeister Gerd Grüner (SPD), Schirmherr dieses 28. ADAC-Fahrertreffens, in seinen Begrüßungsworten am Start :„Die kleine Gemeinde Neumühle im wunderschönen Vogtland ist in diesem Jahr nun schon zum 28. Mal Schauplatz dieser attraktiven motorsportlichen Veranstaltung, zu der ich die Teams und Gäste aus Nah und Fern willkommen heiße. Natürlich geht es beim Bergpreis immer auch darum, das fahrerische Können und die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge unter Beweis zu stellen. Aber beim Motorsport auf unseren Straßen gilt es vor allem, einen kühlen Kopf zu bewahren, vorausschauend zu fahren, Rücksicht zu nehmen und den fairen Wettkampf im Vordergrund zu sehen. Mein großer Respekt gilt den Organisatoren vom Historischen Rennsportclub Greiz-Neumühle e.V. im ADAC, die in den vergangenen Wochen und Monaten viel Zeit und Energie in diese Veranstaltung investiert haben. Das Organisationsteam um Thomas Roth stellt damit eine vielbeachtete Motorsportveranstaltung auf die Beine.“
Wie vielbeachtet diese Veranstaltung in der Oldtimerszene der Bundesrepublik Deutschland ist, zeigt die Teilnahme der Oldtimerfreunde nicht nur aus der Region und dem Freistaat Thüringen, sondern weit darüber hinaus. Waren doch Oldtimerfreunde aus Berlin, Bad Hersfeld ( Hessen ), Wahlwies am Bodensee, Endingen im Algäu, Eschwege, Bahlingen, Fürth in Franken, Fulda, Hof in Bayern ganz oben, Biberau, Lich, ganz zu schweigen von den vielen Sachsen aus dem Großraum Zwickau-Chemnitz-Dresden-Leipzig und dem Erzgebirge sowie den Sachsen-Anhaltinern am Start, zeigten tolle historische Oldtimerfahrzeuge, aber auch ihr fahrerisches Können auf der Strecke.
Noch eine Meldung am Rande dieser motorsportlichen Veranstaltung:
Neumühle/Elster hat jetzt zwei Lokalmatadoren dieses motorsportlichen Events. Einmal in Roland Prüfer, einem der Gründungsväter dieses Bergrennens, der mit seinem Triumpf Spitfire MK IV Baujahr 1973 auf die Strecke ging, und zum anderen in Magnus Bräunlich, der mit seinen 10 Lebensjahren auf dem Cart Birel C 28 diese Strecke ebenfalls erfolgreich bewältigte.
Am stärksten besetzt war die Klasse 12 – Renn- und Sporttourenwagen – in der 65 Fahrzeuge, unter ihnen auch der Mohlsdorfer Stephan Krauß mit seinem Lancia Stratos Kit Car ( 3000 ccm ; 300 PS ) ,sich dem Start stellten. Das älteste an den Start gebrachte Fahrzeug, ein Motorrad Schüttoff-Sport ( 350 ccm ; 15 PS ) Baujahr 1927, fuhr Wolfgang Grau aus Plauen, und das in seiner gewohnten Manier in Lederkluft und Breches.
Ein Hauch vom alten Sachsenring und dem Schleizer Dreieck lag über Neumühle – schnupperten doch viele Gäste und Zuschauer den besonderen Auspuffgasen der Fahrzeuge nach, erinnerten sich an vergangene motorsportliche Ereignisse aus DDR-Zeiten und begeisterten sich an den Fahrzeugen, die ihnen die aktiven Oldtimerfreunde auf der Strecke in Action zeigten.
Apropos Zuschauer! Mit rund 800, unter ihnen wie schon gesagt der Greizer Bürgermeister, Gerd Grüner, und die Bürgermeisterin der Gemeinde Neumühle/Elster, Pedra Hofmeister, war erneut eine interessierte und begeisterungsfähige Zuschauerkulisse in die kleine Elstergemeinde gekommen, obwohl diese Veranstaltung sicher noch mehr Zuschauer hätte vertragen können. Doch da war wohl das schöne Wetter und das lange Wochenende ein wenig dagegen.
Apropos langes Wochenende! Die ersten Teilnehmer dieses 28. ADAC-Fahrertreffens für historische Renn- und Sportfahrzeuge waren bereits am Himmelfahrtstag in Neumühle/Elster angereist und hatten ihre Zelte im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschlagen.
Neben den Siegern und Platzierten in den Startklassen dieses 28. ADAC-Fahrertreffen für historische Renn- und Sportfahrzeuge wurden weitere Sonderpokale ausgelobt und vergeben. So konnte sich Siegfried Wilhelm aus Plauen, er fuhr einen Porsche 928 ( 4500 ccm ; 240 PS ) Baujahr 1979, über den Pokal des ältesten Fahrers eines Vierradfahrzeuges freuen, genau so wie Gottfried Trinks aus Crispendorf, er fuhr ein Seitenwagengespann BMW R 100 Baujahr 1992, bei den Zweiradfahrzeugen.
Natürlich wurden auch die jüngsten Fahrer mit einem Sonderpokal dieses 28. ADAC-Fahrertreffens für historische Renn- und Sportfahrzeuge geehrt. Bei den Vierradfahrzeugen war es Magnus Bräunlich aus der Gastgebergemeinde Neumühle/Elster, der mit seinen 10 Jahren auf einem Kart Birel C 28 ( 60 ccm ; 9 PS ) Baujahr 2014 die Strecke über den Hohen Rieß erfolgreich anging.
Sein Alterskamerad Alwin Golle aus der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf war mit seinem Puch Mofa ( 50 ccm ; 3 PS ) Baujahr 1977 der jüngste Zweiradfahrer im Starterfeld und freute sich ebenfalls riesig über den Sonderpokal dieses Rennens.
Karl Dinger, der Greizer Motorrad-Rennfahrerlegende, war ein weiterer Sonderpokal für den geringsten Zeitabstand zwischen den beiden Wertungsläufen gewidmet.
Wir erinnern uns! Das 28. ADAC-Fahrertreffen für historische Renn- und Sportfahrzeuge in Neumühle/Elster ist als Gleichmäßigkeitsfahrt ausgeschrieben. Rolf-Dieter Huckenbeck aus Neukirchen OT Dänkritz, er fuhr ein Seitenwagengespann Ural/Dnepr K 750 ( 750 ccm ; 26 PS ) Baujahr 1975, hatte bei den Zweiradfahrzeugen zwischen den beiden Wertungsläufen eine Differenz von 0,07 Sek. und konnte erstmals den „Karl-Dinger Gedächtnispokal“ entgegen nehmen.
Dass solche minimalen Zeitabstände auch bei den Vierradfahrzeugen möglich sind, zeigte Wolgang Klix aus Dresden mit seinem Formel 3 Melkus Typ 64 ( 1000 ccm ; 80 PS ) Baujahr 1964 – die Melkuszigarre – , der eine Zeitdifferenz von 0,05 Sek. zwischen den beiden Wertungsläufen fuhr und sich über den „Andrea-Mucke-Pokal“ freuen konnte.
Ein motorsportliches Ereignis von besonderer Bedeutung in der Oldtimerszene ist mit dem 28. ADAC-Fahrertreffen unfallfrei über die Bühne gegangen. Und das zur Freude aller!
Ein motorsportliches Event, das die Region in und um Greiz weit über seine Grenzen hinaus bekannt macht.
Hoffen wir, dass auch in den kommenden Jahren diese motorsportliche Tradition fortgesetzt und erhalten werden kann und nicht an bürokratischen Hindernissen scheitert.
Die Sieger und Platzierten in den Wertungsklassen
Wertungsklasse 1 – Motorräder bis Baujahr 1935
Platz 1 – Denny Seifner – Bad Köstritz – NSU 201 OSL – Baujahr 1934
Platz 2 – Thomas Pfeifer – Niederschindmaas – CS 1 International – Baujahr 1930
Platz 3 – Wolfgang Grau – Plauen – Schüttof-Sport – Baujahr 1927
Wertungsklasse 2 – Motorräder Baujahr 1936 – 1955
Platz 1 – Hans-Volker Huth – Berlin – JAWA CZ 352 – Baujahr 1955
Platz 2 – Peter Böhme – Schmöllln – Horex S 35 GS – Baujahr 1936
Wertungsklasse 3 – Motorräder Baujahr 1956 – 1975
Platz 1 – Manfred Grüner – Zeulenroda – JAWA CSR – Baujahr 1974
Platz 2 – Udo Wagner – Schleiz OT Lössau – MZ ES 250 – Baujahr 1958
Platz 3 – Siegmar Rüdiger – Oberböhmsdorf – Simson Sport 425 S – Baujahr 1960
Wertungsklasse 4 – Motorräder Baujahr 1976 – 2000 – Sonderklasse
Platz 1 – Joachim Voigt – Krölpa – Benelli 900 Sei – Baujahr 1980
Platz 2 – Holger Martin – Berlin – BMW R90S – Baujahr 1976
Platz 3 – Klaus Burkert – Apolda – Jamaha XT 500 – Baujahr 1978
Wertungsklasse 5 – Motorräder – Rennmaschinen
Platz 1 – Uwe Weißbach – Thalheim – Aprilia RS 100/250 – Baujahr 1999
Platz 2 – Chris Ziegner – Zwickau – Cagiva Mito – Baujahr 1995
Platz 3 – Sven Burkert – Apolda – Yamaha DS7 RD250 – Baujahr 1971
Wertungsklasse 6 – Motorräder – Mini Bike
Platz 1 – Ulrich Andert – Schmölln – Dax – Baujahr 1977
Platz 2 – Luisa Werner – Pausa – Honda NSR 50 – Baujahr 2002
Platz 3 – Raik Polinowski – Denkritz – Malaguti – Baujahr 1974
Wertungsklasse 7 – Motorräder – Seitenwagengespanne
Platz 1 – Rolf-Dieter Huckenbeck – Neukirchen – Ural/Dnepr K750 – Baujahr 1975
Platz 2 – Rene Möller – Mohlsdorf – MZ Ts 250/1 – Baujahr 1978
Platz 3 – Gunter Scheibe – Zeulenroda – BMW K 100Gespann – Baujahr 1985
Wertungsklasse 9 – PKW Baujahr 1946 – 1965
Platz 1 – Uwe Motika – Weida – Wartburg 311 – Baujahr 1965
Wertungsklasse 10 – PKW Baujahr 1966 – 1983
Platz 1 – Karsten Fenk – Erfurt – Lada 2101 – Baujahr 1974
Platz 2 – Jens Lorenz – Greiz – Daimler Benz W123 – Baujahr 1982
Platz 3 – Philipp Herlt – Greiz – WAS 21011 Schiguli – Baujahr 1978
Wertungsklasse 11 – PKW Baujahr 1984 – 2002 – Sonderklasse
Platz 1 – Stefan Werner – Bad Lobenstein – Trabant 601 Deluxe – Baujahr 1989
Platz 2 – Tommy Opelt – Kirchberg – Trabant P 601 – Baujahr 1988
Platz 3 – Vincent Horlbog – Helbra – VW Golf Gti – Baujahr 1991
Wertungsklasse 12 – Renn- und Sporttourenwagen
Platz 1 – Rene Elsner – Pausa – Trabant 601 – Baujahr 1989
Platz 2 – Reinhard Urban – Apolda – Skoda S100 – Baujahr 1975
Platz 3 – Peter Höfer – Greiz – Trabant 601 – Baujahr 1988
Wertungsklasse 13 – Formel Fahrzeuge
Platz 1 – Wolfgang Klix – Dresden – Formel 3 Melkus – Baujahr 1964
Platz 2 – Manfred Glöckner – Dennheritz/Lauchau – MT 77 – Baujahr 1988
Platz 3 – Michael Wolf – Gera – MT-77 – Baujahr 1977
Wertungsklasse 14 – Kart – Fahrzeuge
Platz 1 – Roy Brettschneider – Teichwolframsdorf – Birel – Baujahr 2006
Platz 2 – Tino Brettschneider – Berga – Sodikart RX 7 – Baujahr 2013
Platz 3 – Hans-Jürgen Gräf – Pöhl – Eigenbau M2 – Baujahr 1980
Peter Reichardt @29.05.2017