In einer Gothaer Baumschule wachsen derzeit junge Linden heran, mit denen die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) ab Ende nächsten Jahres 30 Lücken in der Seufzerallee im Fürstlich Greizer Park schließen will. Die Nachpflanzungen sind Teil des aktuell laufenden Projekts der STSG zur Entschlammung des Parksees und zur Revitalisierung seines unmittelbaren Umfelds, gefördert durch das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Eingeschult wurden die Jungpflanzen bereits im Mai 2024. Um bei der neuen Generation Linden das genetische Material der Seufzerallee zu erhalten, wurden Reiser der teilweise über 200 Jahre alten Alleebäume in der Baumschule auf Sämlinge veredelt. Die Sämlinge stammen ebenfalls aus der Region und wurden bei einer Forstbaumschule des Staatsbetriebs Sachsenforst bezogen. Junge Pflanzen können sich dem Park und den sich verändernden Klimabedingungen besser anpassen. Die Verwendung von genetischem Material vom gleichen Standort trägt zum Erhalt der historischen Parkbilder bei, in denen das Zusammenspiel der Bäume mit bestimmten Laubfarben, Kronen- und Wuchsformen einst bewusst durchkomponiert wurde.
Die Seufzerallee entstand Ende des 18. Jahrhunderts und gehört zu den frühen Zeugnissen der Umgestaltung des Fürstlich Greizer Parks vom Barockgarten zum ausgedehnten Landschaftspark. Ihr leicht geschwungener Verlauf stellt eine Besonderheit dar und entsprach der Idee künstlerisch gestalteter Natur.
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