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Infostand zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Infostand zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Holger Naundorf im Gespräch mit Greizer Passanten auf dem Westernhagenplatz Greiz.

Man braucht solche öffentliche Aktionen, um die Menschen zu sensibilisieren
GREIZ. Am 30. April wird bundesweit der Tag der gewaltfreien Erziehung begangen. Auch wenn der Rohrstock in der Schule und oft harte Erziehungsmaßnahmen aus alten Zeiten ins Abseits verdrängt wurden, steht eindeutig fest: Gewalt in jeglicher Form ist für manche Kinder und Jugendliche noch immer Begleiter im familiären Alltag. Deshalb wollten am Mittwoch Holger Naundorf vom Sachgebiet Jugendarbeit des Landkreises Greiz sowie Babette Ketterl und Pamela Viertel vom Kinderschutzdienst „Die Insel“ mit einem Infostand auf dem von-Westernhagen-Platz auf Kinderrechte hinweisen. „Wir mussten die Passanten zwar meistens ansprechen, aber war diese Schwelle einmal überwunden, zeigte jeder Interesse an der Thematik – mehr, als wir eingangs erwartet hatten“, resümierte Babette Ketterl, nachdem man den Info-Stand am Nachmittag auch in der Nachbarstadt Zeulenroda aufgestellt hatte. Dabei unterstreichen die Vertreter die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit, die unabdingbar ist, um Hemmschwellen abzubauen und den Menschen deutlich zu machen, dass es nicht um Stigmatisierung, sondern um Hilfeleistung geht. „Es kann jedem einmal passieren, dass der Geduldsfaden reißt“, beschreibt Babette Ketterl eine reale Situation. Nicht immer sei man imstande, Ruhe zu bewahren; manchmal verpasse man den richtigen Zeitpunkt für ein ruhiges, sachliches Gespräch. Oder man kann einfach nicht mehr und es kommt zum Konflikt. Wichtig ist, dass man sich in solchen Situationen „abkühlt“ und beruhigt. Dies betreffe nicht nur die „Problemgruppen“, sondern auch „ganz normale Familien“, weiß Pamela Viertel. Ein Aktionsstand habe natürlich vielerlei Vorteile: „Man kann
ein breites Spektrum an Menschen erreichen und ansprechen.“ Darüber hinaus sei eine Veranstaltung in den Räumen der Beratungsstellen erneut mit einer großen Barriere für die Bürger verbunden. „Viele getrauen sich nicht den Eingang ‚Suchtberatung‘ oder ‚Kinderschutzdienst‘ zu passieren, aus Angst vor Stigmatisierung“, ergänzt Babette Ketterl. Andererseits brauche man solche öffentliche Aktionen, um die Angst vor den verschiedenen Institutionen zu nehmen, damit zukünftige Veranstaltungen innerhalb der Räumlichkeiten besser wahrgenommen werden.“ Auf den Punkt gebracht: „Man schafft Barrierefreiheit und erreicht ein breites Spektrum an Menschen.“ Auf das Thema „Medien“ hatte sich Holger Naundorf an diesem Tag besonders vorbereitet: „Das Medienverhalten vieler Kinder und Jugendlicher, gerade in puncto ‚Faszination Internetspiele‘ ist den meisten Eltern unbegreiflich“, weiß er. Oft gebe es deswegen „Stress“. Man müsse deshalb mit „beiden Generationen ins Gespräch kommen“, so das Anliegen. Mit dem Ergebnis des Infotages zeigen sich Babette Ketterl, Pamela Viertel und Holger Naundorf zufrieden. Aktionen dieser Art sollen künftig öfter realisiert werden: „Es geht darum, Hilfestellung zu leisten.“

Antje-Gesine Marsch @30.04.2014

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