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Harald Saul bringt beim Backen autistische Kinder und Gymnasiasten zusammen

Harald Saul bringt beim Backen autistische Kinder und Gymnasiasten zusammen

Küchenmeister Harald Saul gibt Terence in Ruhe wichtige Tipps.

Küchenmeister Harald Saul setzte eine Idee in die Wirklichkeit um: Autistische Kinder und Gymnasiasten bei Backen zusammenzubringen

OBERGROCHLITZ/GREIZ. Am Donnerstagvormittag verwandelte sich der Küchenraum der „Kleinen Schule“ in Carolinenfeld in eine vorweihnachtliche Adventsbäckerei mit duftendem Stollen. Gebacken wurde ein ganz besonderes Rezept: Ein „Weihnachtsstollen für Caroline Fürstin Reuss Aelter Linie“ aus dem Küchenhandbuch Häusler – Küchenchef im Fürstenhaus um 1866.
Autistische Jugendliche der Werkstufe 3 waren an diesem Vormittag nicht in ihrem Klassenzimmer anzutreffen, sondern sie saßen erwartungsvoll über den Schüsseln und feinen Zutaten.

Bereits zum sechsten Mal war auch Küchenmeister Harald Saul aus Gera hier anzutreffen. „Die Erzieherin, Frau Elke Sewina, war auf mich zugekommen und fragte, ob wir nicht etwas Gemeinsames mit den Kindern machen könnten.“ So reifte die Idee der Weihnachtsbäckerei, die dann gemeinsam in die Tat umgesetzt wurde. „Es dauerte eine Zeit, bis sich die Jugendlichen an mich gewöhnt hatten“, bekannte Harald Saul. Umso größer dann die Freude, als sie ihn sofort erkannten und sich freuten, wenn er zur Türe hereinkam.

Noch einen weiteren Impuls setzte der engagierte Küchenmeister. Er stellte die Verbindung zum Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz her. Die Vision dahinter war, autistische Kinder, die sich im Sozialen, der Kommunikation und dem Verhalten anders als andere verhalten, und Gymnasiasten zusammenzuführen.
Mit dem Ergebis, dass die Schülerinnen der Klasse 10 d Jozsa Eszter, Johanna Geyer, Paula Fülle, Nicole Seller und Anna Stelzer ihre Seminarfacharbeit unter das große, noch genau zu definierende Thema „Inklusion“ stellen werden, wie Schulleiter Jens Dietzsch informierte.

Auch das mdr-Fernsehen stattete der „Backstube“ seinen Besuch ab. Trotz der engen räumlichen Verhältnisse lief das gemeinsame Backen harmonisch und in freundlicher Ruhe ab. Magdalena nannte die Backzutaten mittels Talker, einer Kommunikationshilfe für Menschen mit eingeschränkter oder ohne Lautsprache. Schon bald zog der Duft des Weihnachtsstollens durch das gesamte Gebäude.

Antje-Gesine Marsch @07.12.2017

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