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Greizer Bürgerstiftung bittet um weitere Spenden

Greizer Bürgerstiftung bittet um weitere Spenden

Aus den Händen von Thomas Hartmann erhalten Annelie und Manfred Jäkel (r.) eine Spende der Bürgerstiftung Greiz i.G.

Buchhandlung Jäkel und Michael Täubert erste Empfänger.
GREIZ. Laut Kontoauszug von Freitag haben bisher 19 Spender insgesamt 1.471,72 Euro gespendet. Eine Woche nach dem verheerenden Hochwasser in Greiz, das die Pegelstände von 1954 erreichte, konnte die in Gründung befindliche Bürgerstiftung Greiz – Dank zahlreicher Spenden von Greizern aus nah und fern – unbürokratisch und schnell erste Soforthilfen auszahlen. Bei Annelie Jäkel (Buchhandlung Jäkel) und Michael Täubert (Täubert-Design) drückte vergangenes Wochenende die Flut voll in ihre Ladengeschäfte in der Brückenstraße. Einrichtung und Warenbestand sind ein Fall für den Grobmüllcontainer. „Wir wissen, dass dies derzeit nur ein erster Tropfen auf einen heißen Stein ist“ betont Thomas Hartmann, einer der Koordinatoren in der Gründungsinitiative, bei Übergabe der Spende von je 400 Euro. Dies gelte sowohl für die beiden Spendenempfänger als auch für die vielen weiteren Geschädigten. Inzwischen liegen bei der Bürgerstiftung Greiz i.G. auch Anträge von geschädigten Privatpersonen aus Aubachtal vor.

Die zahlreichen Hilfen kommen unmittelbar bei Greizer Geschädigten an

„Wir hatten z.T. mit verständlichen Vorbehalten zu kämpfen“, erklärt Thomas Hartmann mit Blick auf das Abwicklungsprozedere über die Bürgerstiftung Dresden. Dies erfolge lediglich, um allen Spendern rechtssichere Spendenbescheinigungen garantieren zu können. „Mit dieser ersten Spendenübergabe wollen wir auch belegen, dass die Hilfen seitens der Spenderinnen und Spender unmittelbar bei den Greizer Geschädigten ankommen – und zwar schnell und unbürokratisch“, betont Thomas Hartmann. Auch die weiteren Spendenmittel werden gezielt in Greiz eingesetzt, um die vom Hochwasser Geschädigten zu unterstützen. Thomas Hartmann verweist darauf, dass diese Übergabe ohne die engagierte Hilfer vieler Greizer nicht möglich gewesen wäre. „Wir bedanken uns ausdrücklich für die bisher eingegangenen Spenden von noch hier lebenden oder auch ehemaligen Greizerinnen und Greizern. Neben Greiz kamen Spenden aus Bünde (NRW), Erfurt, Leipzig oder Potsdam. Dennoch bitten wir auch weiterhin um Spenden. Wenn Sie Greizer kennen, die nicht mehr in ihrer Heimat leben oder aber hier leben und nicht vom Hochwasser betroffen waren – zeigen Sie ihnen diesen Artikel“ bittet Hartmann alle, die hier auf der Homepage oder in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Seniorbook mitlesen.


Die Spendenübergaben an die beiden ersten Geschädigten hat ganz praktische Hintergründe. „In der Buchhandlung Jäkel haben Mitglieder unserer Initiative selbst beim Ausräumen geholfen. Somit wissen wir aus erster Hand, was das Hochwasser für einen Schaden angerichtet hat“, sagt Thomas Hartmann und meint weiter: „Gleiches gilt bei Michael Täubert. Bei ihm gilt für uns zudem der Grundsatz `nehmen und geben ´. Er hat uns kostenlos bei der Entwicklung unseres Logos unterstützt, jetzt in einer Notlage unterstützen wir selbstverständlich ihn.“ Die Einzelspenden belaufen sich bisher auf Beträge zwischen 10 und 500 Euro, erzählt Hartmann unter Verweis auf die vorliegenden Kontoauszüge aus Dresden. Jede weitere Spende gleich in welcher Höhe ist willkommen, denn die vom Hochwasser Betroffenen haben jede Hilfe bitter nötig.

Spenden können Sie auf folgendes Spendenkonto:
Konto-Nr. 0143013011
Bankleitzahl 85080000
Empfänger: Bürgerstiftung Dresden
Stichwort: „Hochwasserhilfe Greiz“

Häufig würden viele gern spenden, wollen aber nicht, dass „das Geld irgendwohin geht“, sondern ihre Spende soll direkt bei genau definierten Geschädigten ankommen. In einer Kleinstadt wie Greiz mit einer überschaubaren Anzahl an Geschädigten ist das aktuell darstellbar. Wer also gezielt unterstützen will, sollte neben dem ersten Stichwort „Hochwasserhilfe Greiz“ in einem zweiten Stichwort exakt bezeichnen, wer konkret Empfänger der Spende sein soll. Häufig ist dies insbesondere dann sinnvoll, wenn sich ganze Netzwerke für die Unterstützung eines bestimmten Geschädigten abstimmen. Die Bürgerstiftung Greiz wird sich dann mit dem Geschädigten in Verbindung setzen und diese zweckgebundenen Spenden entsprechend auszahlen.

Wer spendet und dies beim Fiskus absetzen will, braucht eine rechtssichere Zuwendungsbestätigung. Sie erleichtern uns im Nachgang die Zusendung der Spendenbescheinigungen, wenn Sie uns entweder auf der Überweisung oder auch separat per E-Mail (vgl. Impressum)/Kontaktformular Ihre Anschrift angeben! Die Spendenquittungen werden von der Gründungsinitiative Greiz anhand der Kontobelege vorbereitet, jedoch von der Bürgerstiftung Dresden versandt, da aktuell nur sie Spendenbescheinigungen ausstellen darf. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber!“ werden wir auf dieser Homepage (vgl. unter „Engagement“) die Spender ohne nähere Details veröffentlichen. Wir bedanken uns im Voraus für jede weitere Spende.

Neben dem Dank an alle Spender wollen wir die Gelegenheit nutzen, auch den vielen Helfern zu danken, die schlimmeres verhindert haben. Zuallererst sind hier die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Greiz (sowohl Stützpunktwehr als auch Ortsteile) zu nennen, die im Ehrenamt vom Freitag bis Dienstag kaum aus den Stiefeln kamen. Gleichermaßen gilt der Dank den FFW- Feuerwehrfrauen/-männern aus Südthüringen, die im Rahmen des ausgerufenen Katastrophenalarms in Greiz unterstützten. Ebenso den Kräften des DRK und anderen Hilfsorganisationen, dem THW und natürlich den vielen Greizerinnen und Greizern, die diese Einsatzkräfte in vielfacher Weise bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit unterstützen (völlig egal ob beim Sandsackschleppen oder der Organisation von Verpflegung). Häufig beim Dank oder der Berichterstattung vergessen, aber genauso lange im Einsatz waren die Kräfte der Polizei und der Stadtverwaltung, namentlich die Beschäftigten des städtischen Bauhofes. Zudem hat der Katastrophenstab im Landratsamt Greiz – verglichen mit dem Katastrophenmanagement im Bereich Gera – deutlich effektiver gewirkt. Auch die Beschäftigten des Zweckverbandes TAWEG oder der Energieversorgung Greiz saßen nicht tatenlos zu Hause, wie man nach mancher Berichterstattung mutmaßen könnte. Sondern sie standen wahrnehmbar ebenso seit Freitag bis Dienstag in den Stiefeln, um bei einem solchen Katastrophenfall unvermeidbare Havarien so schnell als möglich zu beseitigen. Persönliche Schuldzuweisungen wie aktuell zu lesen sind nicht wirklich hilfreich. Es geht nicht um die Beziehungs- sondern um die Sachebene. Gefragt sind sachliche und nüchterne Analysen, um optimierungsfähige Abläufe tatsächlich zu verbessern. Nichts ist so gut, als dass es nicht noch verbessert werden könnte. Denn nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser.

BS Greiz @08.06.2013

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