Website-Icon Vogtlandspiegel

Gommlaer Maibaumstellen mit brennenden Hindernissen

Gommlaer Maibaumstellen mit brennenden Hindernissen

Mit viel "Hauruck" und "Zugleich" wird mit Hilfe von langen Stangen der Gommlaer Maibaum in die Sekrechte gehievt. Foto: Peter Reichardt

Lodernde Flammen und Brandgeschehen brachte einige Aufregung in den Greizer Stadtteil

GOMMLA. Mit Zuversicht und Manneskraft den diesjährigen Maibaum gestellt – so die Nachricht vom Samstagnachmittag an der Wendeschleife. Freudige Aufregung herrschte, als die Burschen des Greizer Ortsteiles am Eingang zur Stadt den Maibaum aus dem Versteck holten, die bunten Maikränze der Gommlaer Basteldamen zum Ort des Geschehens transportiert wurden und alle sich zum fröhlichen Maibaumstellen am Treffpunkt der Gommlaer Einwohner, der Buswendeschleife im Ort, einfanden. Da wurde begutachtet, ob der Baum auch schön gerade ist, ob die bunten Bänder an den Kränzen festsitzen und auch gut im Wind flattern, die Girlanden sitzen und ganz wichtig, ob die Männer auch genügend Kraft und Muckis haben, um den Maibaum in die Senkrechte zu befördern.

Mit viel „Hauruck“ und „Zugleich“ wurden die langen Stangen eingesetzt und der Maibaum nach oben gehievt. Und das unter der gestrengen Aufsicht der Damen und Kinder aus Gommla, die natürlich alle ihren Senf dazu gaben und das Spektakel sichtlich genossen. Die Männer des Sportvereins ASV Gommla 1882 e.V. und der FFW Gommla hatten kurz vor 18 Uhr unter dem Beifall aller den Maibaum gerade gestellt und ihn fest verankert – er soll ja bis in den Spätherbst stehen bleiben – da stiegen dunkle Rauchwolken über den Dächern von Gommla auf und ein brenzliger Geruch breitete sich aus. Das war kein Walpurgisfeuer, das ja auch noch angebrannt werden sollte, sondern Feuer im Ort, oder wie der Violksmund sagt: Der rote Hahn krähte. Schneller Einsatz der Kameraden der FFW Gommla mit Alarmierung der Rettungsleitstelle, so dass das Kommando „Wasser Marsch“ an der Brandstelle gleichzeitig mit dem Ertönen der Sirene erfolgte und ganz schnell die Brandbekämpfung einsetzte.

Das war natürlich auch Aufregung im Ort,doch sicher keine freudige, wie man sie sich vorgenommen hatte. Durch den schnellen Einsatz der Kameradinnen und Kameraden der FFW Gommla, aber auch der alarmierten Wehren aus Greiz und Kurtschau, konnten größere Schäden verhindet werden, obwohl jedes Brandgeschehen eines zu viel ist. Ein Dank an alle Kräfte, die durch diesen Einsatz aus ihren traditionellen Feiern zum Maibaumstellen und den Walpurgisfeuern gerissen wurden.

Nach altem Brauch und Sitte
steht in des Dorfes Mitte
der Baum, von Jung und Alt gestellt,
damit das Dorf zusammen hält.

So steht es auf dem Schild am Gommlaer Maibaum und ruft damit allen Gommlaer Bürgern zu, zusammen zu stehen und gemeinsam den liebens- und lebenswerten Ortsteil am Eingang zur Stadt Greiz weiter voran zu bringen. Bürgerschaftliches Engagement zum Wohle aller, das an diesem doch aufregenden späten Nachmittag sprichwörtlich in Aktion trat und von allen Gommlaer Einwohnern wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Manch Schulterklopfen und anerkennendes Wort waren zu sehen sowie zu hören und auch der Brand in den Kehlen der Kameraden der FFW Gommla konnte nach der erfolgreichen Löschaktion am aufgestellten Maibaum gelöscht werden.

„Man muss die Feste feiern wie sie fallen“, so heißt es im Volksmund. Und davon ließen sich die Gommlaer Bürger und ihre Gäste am Walpurgisabend leiten, denn die unterbrochene Feier sollte ja noch mit einem schönen und gemütlichen Abend für alle enden. Auch das Brauchtum der Altvorderen war nicht vergessen und wurde trotz aller Aufregungen entsprechend gepflegt. Das abendliche Walpurgisfeuer wurde unter Aufsicht der FFW Gommla und Sportfreunden des ASV Gommla 1882 e.V. gezündet, um dem Brauch nach Hexen und Teufel zu vertreiben und so Schaden vom Ort fern zu halten.

Ein ganz besonderes Gaudi für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Großen, die lodernden Flammen zu beobachten und dem Funkenflug hinterher zu schauen, den Gedanken und Wünschen nachzuhängen und dabei auch manch gutes Gespräch zu führen. Natürlich waren die Kinder und Jugendlichen mit Feuereifer, und das im wahrsten Sinne des Wortes, dabei, ständig beim Walpurgisfeuer nachzulegen und damit dieses lange am Lodern zu halten. Hexen, Teufel und böse Geister haben sich jedenfalls in der Walpurgisnacht nicht im Greizer Ortsteil Gommla sehen lassen. Sie sind wohl rund um die Teufelskanzel im schönen Elstertal geblieben und haben dort ihre Späße getrieben.

Anders die Gommlaer und ihre Gäste, die noch lange an der Gommlaer Wendeschleife verweilten, in den Wonnemonat Mai feierten und so das Zusammengehörigkeitsgefühl im Greizer Ortsteil beförderten. Erfreulich, dass auch die vielen jungen Leute im Greizer Ortsteil mit dabei waren und somit Gedanken, Wünsche und Vorstellungen von Jung und Alt im Gespräch waren. Auch das Wetter spielte mit, so dass die gute Laune trotz des Brandgeschehens den Abend vor dem 1. Mai bestimmte.

Peter Reichardt @02.05.2016

Die mobile Version verlassen