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Ganz italienisch

"Die zertanzten Schuhe" - das perfekte Weihnachtsmärchen für Groß und Klein

Die Königin spricht mit ihren Töchtern..

„Die zertanzten Schuhe“ – das perfekte Weihnachtsmärchen für Groß und Klein

GREIZ. Wenn das Spontantheater von Anke Hartmann zum traditionellen Weihnachtsmärchen einlädt, ist das immer ein Garant für ein ausverkauftes Haus mit begeisterten Zuschauern. Zum 12. Mal das erste Mal in der Vogtlandhalle wird das Märchen auch in diesem Jahr zu einem kulturellen Höhepunkt in der Vorweihnacht avancieren. Ausgesucht hat sich die Greizerin diesmal das Grimmsche Märchen Die zertanzten Schuhe, das wie folgt beginnt: Es war einmal ein König, der hatte zwölf Töchter, eine immer schöner als die andere. Sie schliefen zusammen in einem Saal, wo ihre Betten nebeneinander standen und abends wenn sie darin lagen, schloss der König die Tür zu und verriegelte sie. Wenn er aber am Morgen die Türe aufmachte, so sah er, dass ihre Schuhe zertanzt waren und niemand konnte herausbringen, wie das zugegangen war. Da ließ der König ausrufen, wer“s könnte ausfindig machen, wo sie in der Nacht tanzten, der sollte sich eine davon zur Frau wählen und nach seinem Tod König sein: wer sich aber meldete und es nach drei Tagen und Nächten nicht herausbrächte, der hätte sein Leben verwirkt.

Auch in diesem Jahr diente das Märchen lediglich als Vorlage der Geschichte, die Anke Hartmann mit aktionsreicher Handlung, witzigen Dialogen und Situationskomik würzte; zudem führt sie Regie und hält wie immer alle Fäden in den Händen. Im Mittelpunkt des Stückes stehen zwei extravagante, ehemals todschicke Stiefel aus Italien, die schon bessere Zeiten sahen und einfach nur noch heruntergekommen sind. Um das Geheimnis der zertanzten Schuhe zu entschlüsseln, müssen sie allerdings einen wahren Helden finden. Der kommt in Gestalt eines Soldaten und schließlich überzeugen ihn die beiden ganz italienisch, sich dieser Aufgabe zu widmen. Mit dem Tarnmantel aus gestrickter Wolkenwolle scheint die Lösung recht nahe. Was die drei dann mit dem guten Zauberer Arimas und dem bösen Konstant erleben und wie schließlich Arthur, der Soldat, das Herz der schönen Arabella gewinnt, zeigt das Stück in wunderbarer Art.

Mit viel Anmut und Grazie agieren die Tänzer der Tanzklasse tanz(un) art der Greizer Musikschule; die lauten Prinzessinnen werden mit viel Liebreiz und Zickengehabe dargestellt, ebenso das Königspaar, das stets zwischen Baum und Borke in der Erziehung ihrer Töchter hin- und hergerissen ist und nicht zuletzt durch die hüpfenden und stets streitenden italienischen Stiefel. Mit viel Temperament und Spielfreude fesselten die fast 30 Darsteller das Publikum. Bestechend schön auch in diesem Jahr die Kostümierung der Darsteller. Ein Mädchentraum in rosa mit einem Hauch grün, nennt Anke Hartmann die bezaubernden Kleider der Prinzessinnen, die mit viel Liebe zum Detail und Phantasie im barocken Stil von Sabine Petri, Ramona Hartmann und Rita Hartmann gefertigt wurden. Man darf schon heute gespannt sein, was sich Anke Hartmann als Weihnachtsmärchen für das dreizehnte Jahr ausdenken wird. Denn: das nächste Weihnachten kommt bestimmt.

Antje-Gesine Marsch @19.12.2011

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