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Die Auferstehung des Nosferatu

Die Auferstehung des Nosferatu

Nosferatu Promobild (Foto VPh)

Eine filmisch-musikalische Reanimation der „Symphonie des Grauens“

Halloween wartet in diesem Jahr mit einem ganz besonderen Gruselhighlight im vogtländischen Reichenbach auf. Dazu gingen der Filmverband Sachsen und die Vogtland Philharmonie eine filmisch-musikalische Kooperation ein und bringen mit „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ 99 Jahre nach seiner Fertigstellung einen Klassiker der Filmgeschichte zurück auf die Leinwand.
Der deutsche Stummfilm „Nosferatu“ gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Kinos der Weimarer Republik und ist einer der ersten Horrorfilme überhaupt. Die Volkssagen um Untote und Vampire faszinieren die Menschen schon lange. So auch Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau, der unautorisiert Bram Stokers Dracula adaptierte, welcher nun Graf Orlok heißt – meisterlich skurril dargestellt von Max Schreck – und in Liebe zur schönen Ellen Unheil über die Stadt Wisborg bringt. Dabei dreht Murnau statt vor damals meist gemalten Kulissen an echten Schauplätzen, reist samt Crew sogar in die Karpaten und verleiht dem Unheimlichen durch schaurige Naturaufnahmen einen spürbaren Realismus.
Da es noch nicht möglich war, Bild und Ton synchron aufzunehmen, wurde das fehlende gesprochene Wort durch eingeblendete Zwischentitel ersetzt und die den Film begleitende „fantastisch-romantische Suite“ von Komponist Hans Erdmann von einem Orchester live gespielt.
Die neuartigen Bilder und die Musik entführten die Zuschauer tief in die mystische Welt des Grafen Orlok und brachten begeisterte Kritiken hervor. Doch der Film wurde zum finanziellen Desaster. Immense Produktionskosten, noch höhere Werbeausgaben und die Weigerung der UFA, den Film in die großen Kinos zu bringen, trieben die Produktionsfirma nur drei Monate nach der Uraufführung (4. März 1922 im Berliner Marmorsaal) in die Pleite. Nachdem Stokers Witwe 1925 vor Gericht ein Urteil zur Vernichtung sämtlicher Kopien erwirkte, fanden sich nur noch im Ausland wenige verschiedene Fassungen, die spätere Rekonstruktionen dennoch möglich machten.
Eine davon begleitet die Vogtland Philharmonie mit 60 Musikern unter Leitung ihres Chefdirigenten Dorian Keilhack wie zu Murnaus Zeiten am Sonntag 31. Oktober 2021, 17.00 Uhr im Neuberinhaus Reichenbach live. Dabei wird der Film über einen originalen 35-mm-Projektor abgespielt, der auch das nostalgische Rattern der früheren Filmvorführungen zurück in den Zuschauerraum bringt.
Tickets für das filmisch-konzertante Halloween-Special (FSK 12) gibt es in der Tourist-Info (03765-3259240) sowie über Eventim – zu den Veranstaltungen auch im Neuberinhaus (03765-12188). Weitere Informationen gibt es unter v-ph.de oder filmlandsachsen.de.
Zutritt ist gemäß „3G“ nach Vorlage des entsprechenden Nachweises und eines Ausweisdokumentes für geimpfte, genesene und getestete Besucher. Zur eventuellen Nachverfolgung sind Kontaktdaten zu hinterlassen und es gilt „Maske abseits des Platzes“.

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