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BUND Sachsen warnt vor Klima-Anpassungs-Illusion

Fürstliche Schloss und Residenzstadt Greiz 2018

Gewitterstimmung im Greizer Schlossgarten: Helle Blitze durchzuckten am 17. August am späten Abend den Himmel über dem Greizer Schlossgarten und erhellten die Schloss-und Residenzstadt.

Sachsen. Frühjahr und Sommer warten 2022 mit Extremen auf – deutschlandweit und in Sachsen. Viele Hitzetage, Trockenheit, Waldbände – die Prognosen der Klima-Expert*innen, dass Extreme vermehrt auftreten, erfüllen sich – früher als erwartet. Freistaat und Kommunen reagieren unter anderem mit Hitzeaktionsplänen und Wasserkonzeptionen. Der BUND Sachsen appelliert angesichts dessen, dass die Menschen sich nicht lange ohne die umgebenden Ökosysteme und die Natur schützen können.

Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, dazu:
„Klimaanpassungsmaßnahmen sind sicher eine wichtige Frage der Verantwortung, aber der Fokus der Kräfte muss darauf liegen, den Klimawandel zu vermeiden, soweit das noch möglich ist. Gegen die größten Klimawandelrisiken wie massive Naturkatastrophen, Nahrungs- und Wasserknappheit in Teilen der Welt und dadurch ausgelöste Kriege, Bürgerkriege und massive Migrationsbewegungen gibt es keine Anpassung.“

Dass außerdem auch die Anpassungsmöglichkeiten der Tier- und Pflanzenwelt begrenzt sind, auf welche die Menschen dauerhaft betrachtet existenziell angewiesen sind, zeigen neben Dürren, Waldbränden und Trockenheit auch folgende Zusammenhänge: Durch den Klimawandel verlängert sich die Vegetationsperiode, es wird wärmer. Dadurch breiten sich neue gebietsfremde Arten, sogenannte „Neobiota“, nicht einheimische Tiere oder Pflanzen, aus. Einige Neobiota sind sogenannte invasive Arten, die auch Schaden bei den ohnehin schon geschwächten Ökosystemen verursachen können. Es kommt zu Nahrungskonkurrenz, einheimische Arten werden verdrängt und die Artenvielfalt nimmt weiter ab. Häufig haben die neuen Arten auch Verhaltensweisen, mit denen unsere heimischen Tiere nicht umgehen können – oder können starke Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren haben.

„Der Mensch greift seit Zehntausenden Jahren massiv in die Natur ein, in den letzten zwei Jahrhunderten mit immer weiter steigender Tendenz. Die Veränderungen laufen heute schneller ab als je zuvor. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen klar der Devise folgen: Der Klimawandel wie auch der Verlust der Artenvielfalt müssen gestoppt werden. Anpassung – etwa in Gestalt des Hochwasserschutzes – ist nur ergänzend sinnvoll,“ so Ekardt.

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