Barbara Jugel und ihr Team schauen auf 25 Jahre zurück
GREIZ. „Bücherwurm“ ist die liebenswerte Bezeichnung für Menschen, die gern und viel lesen. Oder der Name einer Buchhandlung in Greiz, die am Montag auf ihr 25-jähriges Bestehen zurück blicken konnte. Viele Freunde, Kunden und Geschäftspartner gaben sich an diesem Tag die Klinke in die Hand, um ihre herzlichsten Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum zu entrichten. Auch Bürgermeister Gerd Grüner (SPD), Pfarrer i.R. Helmut Warmuth und Birgit Fleischer von der IHK Gera gehörten zu den Gratulanten. Ein Vierteljahrhundert ist eine lange Zeit, doch „im Nachhinein verging sie wie im Fluge“, befand Chefin Barbara Jugel lächelnd. Schon zu DDR-Zeiten – seit den 1960er Jahren – war die “Volksbuchhandlung” auf dem Puschkinplatz 18 eine gute Adresse für Lesefreunde – nach der politischen Wende wurde an diesem Traditionsstandort die Buchhandlung “Bücherwurm” GmbH gegründet. Das Jahr 1996 bildete allerdings eine Zäsur – der Standort musste einem Neubau weichen. “Eine Interimslösung bis zum Bezug des ebenfalls in Sanierung befindlichen Hauses Markt 2 musste her”, erinnert sich Barbara Jugel. Das Ausweichquartier auf dem Greizer Markt bedeutete fast das ”Aus” der beliebten Buchhandlung – zu schwierig waren die Bedingungen. Trotzdem zog Frau Jugel gemeinsam mit ihrem Team auch diese schwierige Zeit bis zum Neubezug der Räumlichkeiten Markt 2 mit Erfolg durch. Zur Adresse für gute Literatur gesellte sich auch ein Treffpunkt für Jung und Alt und vor allem ein Veranstaltungsort für Lesungen, Konzerte und Vorträge. Auf einer Fotowand wurden noch einmal die schönsten Augenblicke offeriert – etwa die Lesungen mit Ulrich Schaffer, Günter Ullmann und Ulrich Mühe oder die Vorträge mit Wolfgang Tierse und Dirk Sager. “Wir sind immer mit dem Neuen mitgegangen”, zeigt sich Barbara Jugel überzeugt, die sich bei allen Kunden für die jahrzehntelange Treue bedankt. Herzliche Glückwünsche sprach auch Erika Prihoda aus, viele Jahre als Pädagogin tätig und mit der Bücherwurm-Chefin bekannt. Für sie war die aufregendste Zeit, als in der neuen Gesellschaftsordnung der Schulbuchverkauf startete und plötzlich “Volk und Wissen” durch eine Vielzahl unterschiedlichster Schulbuchverlage abgelöst wurde. Dass man in der Gegenwart wieder zum “alten” Verlag zurückkehrt, freut die inzwischen pensionierte Lehrerin besonders. An diese “aufregende Zeit” kann sich auch Barbara Jugel gut erinnern: “Damals war ich drei Wochen im Sommerurlaub, das würde ich heutzutage nicht mehr machen”, lacht Barbara Jugel.
Antje-Gesine Marsch @05.04.2016