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Brecht und Jazz im Weißen Saal des Unteren Schlosses Greiz

Brecht und Jazz im Weißen Saal des Unteren Schlosses Greiz

Wilfried Pucher rezitierte Brecht, die frische Jazzband Vince blickte ihm musikalisch über die Schulter. Herzlicher Applaus am Schluss.

GREIZ. Und über uns im schönen Sommerhimmel war eine Wolke, die ich lange sah. Sie war sehr weiß und ungeheuer oben. Und als ich aufsah, war sie nimmer da. Brechtsche Dichtkunst und mit Herzblut und Präzision intonierter Jazz bildeten eine Symbiose in einer höchst unterhaltsamen Veranstaltung, die am Sonntagabend im Rahmen des XXII. Greizer Theaterherbstes im Weißen Saal des Unteren Schlosses stattfand. Der Hainsberger Schauspieler Wilfried Pucher rezitierte vor einem Konterfei Bertolt Brechts vor allem Verse, die dem Thema des diesjährigen Theaterherbstes Wagt Liebe?!? sehr nahe kamen. Erinnerung an die Marie A., Vision in Weiß oder Die Ballade von der Hanna Cash, sprach aber auch Vom armen B.B. und Wenn die Haifische Menschen wären.

Wir spielen einfach Musik, die uns gefällt, bekräftigten die jungen Musiker der Jazzband Vince aus Hannover und bescherten den Gästen ein Klangerlebnis der besonderen Art. Was Simon Becker-Foss (Saxophon) und seine Musiker Dirk Häfner (E-Gitarre), Renè Bornstein (Bass) und Arne Müller (drums) an Klängen zauberten, war ein beeindruckendes Jazzerlebnis, das reichlich herzlichen Beifall erntete. Die Musiker sind richtig gut, lobte Wilfried Pucher die Klangfarben, die punktgenau ins Programm passten. Keinen verderben lassen, auch nicht sich selbst. Jeden mit Glück zu erfüllen – auch sich, das ist gut, war Wilfried Puchers Schlusswort natürlich auch ein Zitat des großen B.B., dessen Konterfei sehr präsent auf dem Förster-Flügel stand.

Antje-Gesine Marsch @15.09.2013

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