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„Am Fenster“ ist ein Geschenk des Himmels

"Am Fenster" ist ein Geschenk des Himmels

Der Eventmanager der Seestern Panorama-Bühne André Bauer (M.) war beim Interview mit Toni Krahl (r.) und Fritz Puppel dabei.

Am Freitagabend machte die Band „City“ mit ihrer Tour „40 Jahre Am Fenster“ auf der Seestern Panorama-Bühne Zeulenroda Station

ZEULENRODA/GREIZ. Am Freitagabend machte die Band „City“ mit ihrer Tour „40 Jahre Am Fenster“ auf der Seestern Panorama-Bühne Zeulenroda Station. Nach dem Soundcheck hatte ich Gelegenheit, mit Sänger Toni Krahl und Gitarrist Fritz Puppel zu sprechen:

agm: Ihr kommt etwas spät. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und reden wollen wir auch noch…

Toni Krahl: Wir kommen direkt aus Hamburg und fuhren auf den letzten Kilometern noch in einen Stau.

agm: Wie ich hörte, habt Ihr in Hamburg an der Aufzeichnung einer Sendung mitgewirkt?

Fritz Puppel: Genau. Nena feiert mit der Show „Wunder gescheh’n“ ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. Wir haben gemeinsam einen Tribute-Song aufgenommen; Toni und ich, Dieter „Maschine“ Birr, Wolfgang Niedecken und viele andere lassen dabei vierzig Jahre Showbusiness Revue passieren. Am 7. Oktober wird die Sendung im ZDF ausgestrahlt – moderiert wird sie von Thomas Gottschalk.

agm: Zurück zu Eurer Am-Fenster-Tournee. Wie erklärt Ihr Euch, dass dieser Song vor vierzig Jahren so einschlug?

Toni Krahl: Mit dem Lied hatten wir die Leute direkt ins Herz getroffen. Das Violinspiel von Georgi war etwas ganz besonderes. Die Wehmut und Sehnsucht, die das Lied ausdrückt, hatte jeder in sich. Mit dem Song erfolgte aber auch ein Bruch mit der „alten Schule“.

agm: Und heute – nach vierzig Jahren?

Fritz Puppel: Das Lied wird nicht alt. Heute gesehen, ist es ein „Geschenk des Himmels“.

agm: Als der Titel 1977 erschien, gab es die Gruppe City schon ein paar Jahre.

Toni Krahl: Ja, 1972 gründeten Fritz, Schlagzeuger Klaus Selmke und ich die Band „City Band Berlin“. Trotzdem galten wir quasi als „Newcomer“, als „Am Fenster“ bekannt wurde.

agm: Völlig neu war auch, dass ein so lyrisch, anrührender Text Grundlage eines Liedes war.

Fritz Puppel: Stimmt, Hildegard Maria Rauchfuß schrieb einen wunderschönen Text. Als sie im Jahr 2000 verstarb, konnten wir Einblick in ihren Nachlass nehmen. Mit dem Lied „Maris Worte“ auf unserer aktuellen Platte „Das Blut so laut“, dessen Zeilen aus ihrer Feder stammen, verneigen wir uns vor ihr.

agm: Gibt es Konzerte ohne „Am Fenster“?

Toni Krahl: Ja, gibt es, aber eher unfreiwillig. Die Polizei holte uns wegen der Sperrstunde von der Bühne. Die Bands vor uns hatten zeitlich alle etwas überzogen und als wir dann „Am Fenster“ spielen wollten, war es zu spät.

agm: Ihr habt in all den Jahren eine Vielzahl anderer guter Titel produziert. Nervt es Euch, wenn Ihr oft auf den Titel „Am Fenster“ reduziert werdet?

Fritz Puppel: Ja und nein. Wenn das Lied als Türöffner in die Herzen verstanden wird, dann ist das okay. Ich kenne auch von einigen Dichtern nur das bedeutendste Werk.

agm: Was erwartet die Konzertbesucher der Jubiläumstour?

Toni Krahl: Viel Bekanntes, aber unsere Zuhörer müssen auch zur Hälfte neue Lieder „ertragen“.

agm: Musiker führen oft spöttisch ins Feld, dass „Am Fenster“ lediglich mit den Akkorden G-moll und F-Dur auskommt..

Fritz Puppel: (lacht) Das muss man erst mal hinkriegen, zehn Minuten lang. Im Ernst – das Lied lebt auch von der Zurückhaltung jedes Bandmitglieds.

agm: Die Seestern Panora-Bühne in Zeulenroda wurd erst in diesem Jahr eröffnet. Wie ist Euer Eindruck?

Toni Krahl und Fritz Puppel einstimmig: Der erste Eindruck ist sehr schön, hier wurde eine richtige Oase geschaffen.

Ich danke herzlich für die interessanten Ausführungen.

Das Interview führte Antje-Gesine Marsch

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