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5. Platz für Michael Dengler bei deutscher Meisterschaft

5. Platz für Michael Dengler bei deutscher Meisterschaft

Michael Dengler, RSV Rotation Greiz

Bei den deutschen Meisterschaften der Freistilringer in Unterföhring stand unter anderem auch die Gewichtsklasse 96 kg im Focus des Interesses.

UNTERFÖHRING. Nach einem Olympischen Jahr gibt es meist Veränderungen in den Teilnehmerlisten;ältere Sportler starten nur noch bei den Mannschaftskämpfen, jüngere Athleten aus dem Juniorenbereich streben nach oben. Gerade im 96 kg-Limit wird die Hackordnung jedes Jahr neu festgelegt. Nachdem Stefan Kehrer, der die Meistertitel 2006 bis 2009 gewann, nicht mehr in dieser Gewichtsklasse aktiv ist, gab es jährlich bei den deutschen Titelkämpfen einen anderen Zieleinlauf. Vieles schien in der mit 13 Sportlern besetzten Gewichtsklasse möglich. Auch für die beiden Greizer Sebastian Wendel und Michael Dengler. Die beiden Sportler des RSV Rotation vertraten zusammen mit Routinier Mario Koch und Schwergewichtler Toni Bernhardt vom KSC Motor Jena die Thüringer Farben.

Bei den deutschen Titelkämpfen der Männer wird – im Gegensatz zum Jugendbereich – nach den internationalen Regeln gekämpft. Das heißt k.o.- System mit Hoffnungsrunde und zweimal vergebener Bronzemedaille. Da spielt natürlich die Auslosung eine wichtige Rolle. Und bei der kam es am Freitag schon zu der Konstellation, dass unter den drei Sportlern, die ein Freilos zogen auch die beiden Greizer waren. Und sie trafen in der zweiten Runde, als bereits fünf Ringer, darunter auch der rheinländische Titelverteidiger Robin Ferdinand, ihre Siegerträume begraben hatte direkt aufeinander. Der Sieger würde im Halbfinale stehen und hätte bei einem weiteren Erfolg die Silbermedaille sicher. Die nervliche Belastung war also mit Händen zu greifen. Beide Sportler sind 21 Jahre alt, kennen sich sehr gut, besuchten sechs Jahre gemeinsam das Sportgymnasium Jena, wohnten mehrere Jahre im gleichen Zimmer des Wohnheims, sind miteinander befreundet.

Sebastian Wendel begann im Stützpunkt Lessingschule mit 7 Jahren mit dem Ringkampfsport und gehört seitdem den Greizer Ringerverein an. Michael Dengler wurde im bayerischen Aichach geboren und kam in der 8. Klasse an die Jenaer Sportschule, kämpfte für die Jenaer Mannschaft, bis er sich vor zwei Jahren – auch auf Betreiben seines Freundes Sebastian – dem RSV Rotation anschloss, um in der 84 kg-Klasse zu kämpfen. Er studiert im zweiten Jahr Jura an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat deshalb weniger Zeit zum Training und wechselte in die Gewichtsklasse 96 kg. Prüfungen an der Uni verhinderten auch seinen Start bei den mitteldeutschen Meisterschaften, die Sebastian Wendel mit vier Siegen für sich entschied.

Da Wendel bei der Sportfördergruppe der Polizei bessere Trainingsbedingungen hat, konnte man mit einem Erfolg über den Neu-Greizer rechnen. Doch auf der Matte sah es anders aus, Michael gewann beide Runden mit 2:0. Nun wartete im Halbfinale mit dem Meister von 2010 und amtierenden Vizemeister Oldrik Wagner (Mömbris/Königshofen) ein ganz starker Gegner, der mehrere Jahre bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr über ideale Trainingsbedingungen verfügte. Der Greizer hielt sich beim 2:3 und 0:1 sehr gut, verpasste aber die Sensation. Wagner zog ins Finale ein, wo er am Sonntag hinter dem Favoriten William Harth (ASV Mainz 88) die Silbermedaille erkämpfte. Sebastian schied damit aus und wurde als Zwölfter platziert. Michael erreichte den Kampf um Platz 3. Hier war Florian Lederer aus dem bayerischen Mietraching der Gegner. Und es begann gut. Der Greizer gewann die erste Runde 2:0, baute dann aber gegen den Vizemeister von 2006 konditionell ab, verlor Runde zwei 0:4. Trotz taktischer Cleverness ging auch Runde 3 mit 0:1 verloren, so dass am Ende nur Platz 5 blieb.

Erfolgreicher verlief die Meisterschaft für die beiden Jenaer Starter. Mario Koch (60 kg/Zweiter) und Toni Bernhard (120 kg/Dritter) konnten ihre Medaillen aus dem Vorjahr verteidigen. Noch besser schnitten die Thüringer Frauen ab, die mit Isabell Weis (63 kg/Zella-Mehlis) und Maria Selmaier (72 kg/Jena) zwei Titel erkämpften und durch Carolin Groß (63 kg/Zella-Mehlis) eine Bronzemedaille. In der Mannschaftswertung landeten sie hinter Nordrhein-Westfalen (53 Punkte) und Brandenburg (48) auf einem hervorragenden dritten Rang (40 Punkte).

Erhard Schmelzer @03.03.2013

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