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Warum man im All bislang vergeblich etwas „Greizerisches“ sucht

Sigmund Jähn und Ulf Merbold

Sigmund Jähn (l.) und Ulf Merbold zur Einweihung des Ulf-Merbold-Gymnasium im Jahr 2010. Foto: Gerd Zeuner

Astronaut Ulf Merbold zeigte sich vor über zwanzig Jahren enttäuscht. Sein Wunsch wurde damals von der Stadtverwaltung ignoriert
GREIZ. Drei Mal flog der im Jahr 1941 in Greiz geborene Ulf Merbold in den Weltraum. Im November 1989, im Januar 1992 und im Oktober 1994. Sein Wunsch, auf seiner zweiten Mission ins All etwas typisch „Greizerisches“ mitzunehmen, wurde vom damaligen Bürgermeister Karl-Heinz Leonhardt (CDU) ignoriert. Darüber zeigte sich der Astronaut, der nach Sigmund Jähn der zweite Deutsche im All war, mehr als enttäuscht. Schon Monate vor dem Start hatte sich Merbolds Ehefrau Birgit an die Stadt Greiz gewandt, mit der Bitte, ihrem Mann eine Einenkel-Puppe, einen Blaudruck, Wimpel oder anderen Greizer Gegenstand in die Discovery mitzugeben. Klein, leicht und raumverträglich hätte er sein müssen. Doch die Kiste, die die Weltraumbehörde wenige Tage vor dem Abflug in Cape Canaveral schloss, blieb leer. Schade für Greiz. Die Idee, ähnlich dem Raumfahrtmuseum Morgenröthe-Rautenkranz dem Astronauten Dr. Ulf Merbold in seiner Geburtsstadt eine Dauerausstellung zu widmen, wurde ebenfalls in dieser Zeit geboren, flammte mehrmals auf, wurde bislang aber nicht verwirklicht.
Ein bedeutsames Zeichen setzte allerdings das Staatliche Greizer Gymnasium: seit dem Jahr 2010 trägt es den Namen des Ehrenbürgers der Stadt Greiz und kann Dr. Merbold oft bei Veranstaltungen begrüßen.
Sollte es dem Greizer Matthias Pohle gelingen, seinen Traum vom Weltraumflug zu verwirklichen, wäre es schön, dieses Mal an die Weltraum-Kiste zu denken.
Damit etwas typisch Greizerisches im Orbit schwebt.

Antje-Gesine Marsch @22.01.2013

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