Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie überreicht drei Fördermittelbescheide zur Hochwasserschadensbeseitigung
GREIZ. Großer Bahnhof am Mittwochvormittag im Gartensaal des Sommerpalais: Zur Übergabe von drei Fördermittelbescheiden für den Fürstlich Greizer Park und das Sommerpalais innerhalb der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in Höhe von über einer Million Euro durch den Thüringer Kultusminister Christoph Matschie (SPD) hatte sich eine Reihe von Politprominenz eingefunden: neben der Thüringer Sozialministerin Heike Taubert (SPD) waren auch die Landrätin des Landkreises Greiz, Martina Schweinsburg (CDU), der Greizer Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) sowie Landtagskandidat Christian Tischner (CDU) anwesend.
Nein, es sei noch kein Weihnachten, wie Stiftungsdirektor Prof. Dr. Helmut-Eberhard Paulus lächelnd sagte, trotzdem freue er sich riesig über diese Gabe. „In Abarbeitung“ der Hochwasserschäden des vergangenen Jahres, die auch den Fürstlich Greizer Park und das Sommerpalais betrafen, seien „große Leistungen“ vollbracht worden. In diesem Zusammenhang erwähnte er für „herausragende Leistungen“ den Architekten Frank Kanis sowie das Team um Sommerpalais-Direktorin Eva-Maria von Mariassy.
Viele Maßnahmen seien bereits zwischenfinanziert worden, wie Prof. Paulus vor den Anwesenden sagte. Von den avisierten 433.000 Euro für Sofortmaßnahmen seien 492.000 Euro bereits genutzt worden; von 441.000 Euro für den Park 30.000 Euro – hier habe man noch genügend „Luft“ um zur Schadensbeseitigung bis Ende des Jahres über 300.000 Euro einzusetzen. Für Maßnahmen an den Gebäuden Sommerpalais und Küchenhaus seien von geplanten 150.000 Euro 45.000 Euro bereits „verbaut“ worden, so Prof. Paulus. Die Innenrestaurierung, etwa den Terrazzo-Sockel im Gartensaal, wolle man noch vor dem Frosteinbruch in diesem Jahr fertiggestellt haben. Für die nächste Saison sei die Instandsetzung und Restaurierung des Außensockels am Palais geplant, der momentan eine „optische Störung“ darstelle. „Es war uns von vornherein klar, dass die Beseitigung der Langzeitschäden im Park drei Jahre in Anspruch nehmen wird“, konstatierte der Stiftungsdirektor. Allerdings müsse man schon heute die „Vorsorge vor dem nächsten Hochwasser“ in den Mittelpunkt der Bemühungen rücken und „fest im Auge haben“. „Derartige Schäden müssen in Zukunft vermieden werden“, forderte Prof. Paulus ein Umdenken und „ein pfiffiges und weit schauendes Wagen neuer kreativer Ideen“. Der Einfall, einen „Schadensparcours“ durch den Fürstlich Greizer Park zu errichten, sei ein guter gewesen; so hätten die Bürger und Gäste erkennen können, dass der Wiederaufbau des Parks nach einem genauen Schema vorangetrieben wird. Auch weiterhin „fest in Betracht“ ziehe man die Veranstaltung zur Saisoneröffnung der Thüringer Schlösser und Gärten im Jahr 2016, wie Stiftungsdirektor Paulus bestätigte.
Dass das „katastrophale Ereignis“ im Juni 2013 – drei Wochen nach der glanzvollen Saisoneröffnung – den Menschen „Tränen in die Augen“ getrieben habe, könne er gut verstehen, betonte Kultusminister Christoph Matschie. Das Unglück habe die Bürger „in der Aufbauarbeit, unter Nutzung aller internen Möglichkeiten“ aber auch zusammengeschweißt.
Bei einer anschließenden Führung durch den Blumengarten, den Pleasureground und zum Parkeingang mit Blumenuhr, zeigte Parkarbeiterin Sabine Döhla einige Fotos der im Juni 2013 überfluteten Stellen. Kultusminister Matschie zeigte sich tief beeindruckt von der Arbeit der „Parkmannschaft“ und würdigte zudem die Arbeit aller freiwilligen, ehrenamtlichen Helfer. „Man sieht heute kaum noch etwas von den verheerenden Schäden“, wie Christoph Matschie gestand.
Antje-Gesine Marsch @21.08.2014