Bunte Drachen über GommlaAllergrößter Spaß für die jüngsten Gommlaer: das traditionelle Drachenfest. Foto: Peter Reichardt

Clowngesichter, Märchengestalten und bunte Fabelwesen tanzten im Wind
GOMMLA. Ein goldener Oktobertag, dazu ein guter Wind über der Höhe und deren Häuserdächern, obwohl es am Samstagvormittag noch nicht danach aussah – hervorragende Bedingungen für das schon traditionelle Gommlaer Drachenfest, zu dem sich eine ganze Anzahl von Kindern, aber auch Erwachsene, am Nachmittag an der Wendeschleife trafen. Erfreulich, dass so viele Kleine wie Große das Angebot der Veranstalter, der Kirchgemeinde Gommla/Kurtschau sowie der Ortsteilrat Gommla, angenommen hatten und gemeinsam einen vergnügliche Nachmittag verbrachten. Noch dazu, da auch das Feuerwehrgebäude an der Wendeschleife zur Verfügung stand. Der Landwirt Frank Matzat hatte seine Wiese freundlicherweise für dieses bunte Treiben zur Verfügung gestellt, so dass man also auf kurzem Weg zur Tat schreiten konnte. Mit viel „Hallo“ und der Bemerkung „Ihr seid auch dabei“ ging es daran, die vielen bunten Drachen in die Luft über Gommlas Dächern zu bringen und damit ein buntes Bild in den wunderschönen herbstlichen Nachmittag zu zaubern. Und da waren die Gommlaer nicht allein, denn auch aus der Region um Gommla waren eine ganze Menge Gäste gekommen, um an dem bunten Spektakel teil zu haben. Lenkdrachen und Leistendrachen, die Biene Maja, Schmetterlinge, die Fledermaus, Fabelwesen, ja selbst Clowngesichter tummelten sich in der Luft und ließen die Kinderaugen leuchten, während die Erwachsenen wieder zu Kindern wurden. Mussten doch Mutti und Vati, Opa und Oma helfen, die Drachen in den Wind und zum Fliegen zu bringen. Viele bunte Drachen, die über der Wiese in Gommla im Wind standen und ihre langen Drachenschwänze flattern ließen – das war schon ein tolles Bild, so dass selbst viele ältere Gommlaer an die Wendeschleife gepilgert waren, um dieses bunte Schauspiel zu erleben. Ja, selbst an der Angelrute wurde ein Drachen geführt und sprang lustig im Wind auf und ab. Viele Meter Drachenleine ließen einige der bunten Tupfer so hoch steigen, dass sie kaum noch zu sehen waren, während andere den Aufstieg nicht so schnell schafften und die Kinder immer wieder hinterher sausten. Erstaunlich, dass selbst die Erwachsenen die Drachenleinen in die Hände nahmen, sich diebisch darüber freuten, dass der Drachen so gut im Wind flatterte und die Kinder oftmals mit offenem Mund daneben standen. Wie hatte doch schon Otto Reutter in einem seiner Couplets gesagt: „Da kann man selbst mit kleinen Dingen Kindern große Freude bringen“. Man konnte es am Samstag beim Gommlaer Drachenfest erleben. Doch auch der Aufschrei „Die Drachenleine ist los“ blieb nicht aus. Da hieß es Geschwindigkeit aufnehmen und den Drachen wieder einzufangen. Ganz schön außer Puste kamen da der Vati oder die Mutti, doch zur Freude der Kinder und vielleicht auch zur Schadenfreude der anderen gelang das. Ein buntes Gewimmel auf der Gommlaer Drachenwiese und am goldenen Oktoberhimmel über ihr, in den der Wind noch traumhaft schöne Wolkenformationen geblasen hatte. Ein Nachmittag, so richtig nach dem Willen aller, die zum Gommlaer Drachenfest gekommen waren. Für die Kinder und Jugendlichen hatten die Veranstalter eine süße Überraschung parat, die natürlich gleich in den Mündern verschwand und geschleckert wurde. Doch auch die Großen freuten sich ob des schönen Wetters und dieses bunten Events über den Dächern von Gommla und verbrachten bei viele guten Gesprächen mit den Kindern gemeinsame Stunden. Noch dazu, da der Grill glühte und manch Rostbratwurst verputzt wurde, damit auch zum Verweilen einlud. Anders gesagt – die Kinder freuten sich und die Großen sprachen miteinander. Ein erfreuliches Ergebnis dieser Aktion in Gommla. Natürlich wurden die Drachen nicht nur bewundert, sondern von einer Kinderjury, bestehend aus Antonia Schneider und Marie Schober, bewertet und mit kleinen Preisen prämiert. Dabei konnte Andreas Rose einen Preis freudestrahlend entgegen nehmen, da sein Drachen am höchsten stieg. Immerhin 75 Meter Drachenschnur wurden ausgefahren, die den Drachen im Wind hielten. Den schönsten und buntesten Drachen, einen ganz tollen Schmetterling, hatte Anika Rose aus Gommla und freute sich riesig über das Präsent, das sie von der Jury überreicht bekam. Interessant, dass sie damit ihren Vorjahreserfolg wiederholen konnte. Und dann gab es da noch die Kategorie, welcher Drachen am längsten ununterbrochen im Wind stand. Noah Neudeck konnte seinen regenbogenfarbenen Leistendrachen am längsten in den Wind stellen, denn über eine Stunde tanzte er über den Gommlaer Dächern und zog immer wieder die Blicke auf sich. Auch er freute sich natürlich mächtig über das Präsent der Jury für diese Leistung.
Ein tolles Drachenfest in Gommla, das schon eine feste Tradition darstellt. Erlebte es doch in diesem Jahr schon seine sechste Auflage, und nach dem Willen der Kinder soll es auch im nächsten Jahr weiter gehen. Die Veranstalter, die Kirchgemeinde Gommla/Kurtschau sowie der Ortsteilrat Gommla, sind sich schon jetzt sicher, auch im nächsten Jahr wieder ein solches Drachenfest zu organisieren. Das traditionelle Drachenfest in Gommla – auch ein Aspekt des geselligen Zusammenlebens im Greizer Ortsteil. Und das zur Freude aller! Ein Dank an Landwirt Frank Matzat und die Organisatoren dieses Drachenfestes für ihr bürgerschaftliches Engagement zum guten Gelingen dieser Traditionsveranstaltung.

Peter Reichardt @28.10.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.