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Tarifrunde: Lange Fahrerei zur Baustelle soll bezahlt werden

Tarifrunde: Lange Fahrerei zur Baustelle soll bezahlt werden

Bauleute (im Bild: Eisenflechter) kommen mit der Arbeit kaum hinterher. Der Boom der Branche führt zu vollen Auftragsbüchern und Rekordumsätzen. Davon sollen jetzt auch die Beschäftigten profitieren, fordert die IG BAU. Foto IG BAU

Kreis Greiz: Mehr Geld für 2.000 Bauarbeiter gefordert

Volle Auftragsbücher, Rekordumsätze, langes Warten auf Handwerker – die Baubranche boomt: Davon sollen jetzt auch die 2.000 Bauarbeiter im Landkreis Greiz profitieren. Für sie fordert die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in der anstehenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 6,8 Prozent – mindestens aber 230 Euro mehr im Monat. Für Azubis soll es 100 Euro mehr pro Monat geben. Außerdem verlangt die IG BAU, dass lange Fahrzeiten zur Baustelle bezahlt werden. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern beginnen am 19. März in Berlin.
„Maurer, Zimmerleute und Fliesenleger sind extrem gefragt. Gerade im Wohnungsbau verschärft sich der Mangel an Fachkräften. Aber die bekommt man nur, wenn die Arbeit auf dem Bau attraktiver wird“, sagt Frieder Neudeck, Bezirksvorsitzender der IG BAU Ostthüringen. Große Baufirmen, aber auch viele kleine Handwerksbetriebe in der Region stünden wirtschaftlich so gut da wie seit Jahren nicht mehr. „Wer heute nicht in bessere Löhne und Arbeitsbedingungen investiert, hat vielleicht morgen keine Facharbeiter mehr“, betont Neudeck.

Die IG BAU Ostthüringen sieht großes Potential für ein „kräftiges Lohn-Plus“: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erreichten die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr mit 86 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert. In einem aktuellen Konjunkturbericht spricht die Bundesbank von einer „außerordentlich guten Auftragslage“, mit der Bauunternehmen ihre „Margen beträchtlich ausgeweitet“ hätten. Für das laufende Jahr rechnen Bauindustrie und -handwerk mit einem Umsatzplus von mindestens fünf Prozent.

Hinweis für die Redaktion: Auf Achse für den Bau
Sie fahren stundenlang zur Baustelle, bekommen dafür aber meist keinen Cent. Bauarbeiter zählen zu den Rekord-Pendlern in unserer Region. Wie geht es den Betroffenen damit? Welche Erfahrungen machen sie mit der Fahrerei? Und was lässt sich tun, um die Situation zu verbessern?

IG BAU

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