SV Luftfahrt Berlin – RSV Rotation Greiz II – 12:20
BERLIN/GREIZ. Besser hätten die Greizer Regionalligaringer ihre erste Halbserie nach 12-jähriger Ligaabstinenz nicht bestreiten können. Im Duell mit dem achten und letzten Vorrundengegner, dem SV Luftfahrt Berlin, gelang der zweiten Mannschaft des RSV Rotation Greiz beim 20:12 der dritte Auswärtserfolg. Mit insgesamt sechs Saisonsiegen – Niederlagen mussten nur gegen Tabellenführer Potsdam und gegen die WKG Pausa/Plauen II auf gegnerischen Matten hingenommen werden, belegte der von Hans-Peter Zipfel und Sascha Förster geführte Neuling am Ende der ersten Halbserie mit 12:4 Punkten einen nicht erwarteten dritten Tabellenplatz.
Der Kampf hatte eine gewisse Brisanz, stehen doch im Greizer Team mehrere Aktive, die früher für den hauptstädtischen Verein gekämpft hatten. Trotzdem herrschte auf und neben der Matte eine stets sportliche Atmosphäre. Lediglich die geringe Zuschauerresonanz mit gut 50 Zuschauern sorgte nicht für die gewohnte Regionalligastimmung.
Beide Trainerteams haben ihre Aufgabe ernst genommen, galt es doch Ausfälle gerade in den schweren Gewichtsklassen (Pawel Szwenk und Marvin Krüger für Berlin, Johannes Kessel für Greiz) zu kompensieren. Das führte dazu, dass eine Reihe von Aktiven eine Gewichtsklasse aufrückten, wodurch nicht erwartete Kampfpaarungen zu Stande kamen. So starteten in der 86 kg-Klasse Freistil zwei Sportler, die normaler Weise im 75 kg-Limit kämpfen. Auch in der 98er Klasse der gleichen Stilart sah es ähnlich aus und bis 130 kg mussten beide Aktive sogar zwei Klassen aufrücken und viel trinken, um das nötige Mindestgewicht von 86,1 kg auf die Waage zu bringen.
Der Kampf begann nach Plan als Dustin Nürnberger (57 kg/frei) dem Fünften der B-Jugendmeisterschaften Tobias Bock deutlich überlegen war und schon in der dritten Minute zum Sieg mit technischer Überlegenheit kam. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht:4:0) Bei den zwei Klassen aufgerückten Halbschwergewichtlern dominierte David Ignatius (130 kg/greco), der Simon Papsdorf 12:5 bezwang. (6:0) Der sieggewohnte Johannes Wrensch (61 kg/greco) kam in dieser Stilart mit Niklas Kaltenborn nicht zurecht und unterlag mit 3:8. (6:2)
Nils von Rauchhaupt (98 kg/frei) unterlag Martin Knoblich 2:6. (6:4) Radoslaw Kisiel (66 kg/frei), jahrelang erfolgreich im Kader der ersten Mannschaft, kam auch im zweiten Regionalligakampf zu vier Punkten. Der Routinier konterte alle Angriffe von Gilbert Rößler und kam in der dritten Minute zum 16:0. (10:4) Da Thomas Leffler in der „Ersten“ kämpfte, konnte Tom Linke (86 kg/greco) eingesetzt werden. Er überzeugte gegen den in Frankfurt ausgebildeten Tony Ploke mit sehenswerten Bodenaktionen. Er siegte in der dritten Minute mit 16:0 (14:4). Was nach einem sicheren Punktevorsprung aussah, drohte innerhalb von nicht mal zwei Minuten zu kippen, als Mateusz Bierzanowski (66 kg/greco), der sich sein Saisondebüt anders vorgestellt hatte, nach 57 Sekunden bereits mit Verwarnungen belastet war. Nach 110 Sekunden wurde Mansur Hutaev zum Sieger erklärt. Auf die spätere Frage der Greizer Teamleitung, warum ein ständig angreifender Ringer mit der dritten Verwarnung von der Matte geschickt wird, nannte die Unparteiische Saskia Buchwald mehrfaches unfaires Schnüren am Hals und Beinarbeit. (14:8) Nun war doch eine gewisse Brisanz im Duell. Adam Daraev (86 kg/frei) traf auf Til Hübner und spulte fast schon routiniert sein Programm runter. Mit dem 16:0 Überlegenheitssieg sicherte er vorzeitig den Greizer Auswärtserfolg (18:8). Johannes Krause trat erstmals in der 75 kg-Klasse an und traf auf den starken Berliner Doa Küksar, der in diesem Jahr bei den Junioren die Bronzemedaille gewann. Der Greizer B-Jugendliche musste gegen den erfahrenen Gegner die erwartete Niederlage einstecken. (18:12). Im abschließenden Kampf trumpfte noch einmal Lucas Bast (75 kg/greco) auf und siegte über den Berliner Mannschaftskapitän Tim Knobloch.
Erhard Schmelzer @26.10.2015