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Den Kranken einfach nahe sein

Regina Scriba-Lattek arbeitet an der Kreiskrankenhaus Greiz

Regina Scriba-Lattek ist im Kreiskrankenhaus Greiz als Seelsorgerin tätig.

Regina Scriba-Lattek arbeitet an der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH als Seelsorgerin

GREIZ. Seit fast sechs Jahren gibt es im 1. Obergeschoss des Kreiskrankenhauses den Raum der Stille, den seither nicht nur Patienten, sondern auch Klinikangestellte zum Moment des Innehaltens nutzen.

Nachdem Pfarrer Herrmann Rose vierzehn Jahre lang die Stelle des Klinikseelsorgers inne hatte, übernahm am 1. September vorigen Jahres Regina Scriba-Lattek diese Tätigkeit. Ich wollte keine große Einführung, erwidert sie auf die Frage, warum die Öffentlichkeit davon nur geringe Notiz nahm. ärzte, Schwestern und anderes Personal beginnen auch einfach damit, ihren Beruf auszuüben, erklärte sie, warum sie ohne Pressemitteilung oder ähnliches ihre seelsorgerische Arbeit aufnahm. Dabei unterstrich die Pfarrerin die Wichtigkeit der psychologischen Versorgung und Seelsorge, gerade in einer so schwierigen Lebenssituation, wie sie manch ein Patient im Krankenhaus erleben muss. „Klinikseelsorge ist ein Gesprächsangebot, das die Möglichkeit bietet, Gefühle, ängste, aber auch Wünsche und Hoffnungen zu erforschen und miteinander zu teilen.

Ich möchte in dieser Aufgabe den Menschen einfach nahe sein“, so Regina Scriba-Lattek. Nicht selten bringe die Krankheit Fragen mit sich, die das Leben im Ganzen betreffen. Ungewissheit, Angst, aber auch Einsamkeit könnten sehr belasten. Manchmal brechen dabei auch Fragen des Glaubens auf, wie Pfarrerin Scriba-Lattek aus Erfahrung weiß. Ein seelsorgerisches Gespräch könne auch weiterhelfen, in dieser Situation des Krankseins die eigenen Kraftressourcen aufzuspüren. So komme es vor, dass Menschen, die noch nie direkten Kontakt zur Kirche hatten, um ein Gespräch bitten. Andere Patienten wären dankbar, wenn sie einfach nur still neben ihnen säße und die Hand halte.

Die 53-Jährige, die in Freilassing geboren wurde und der Liebe wegen vor 15 Jahren nach Thüringen kam, wohnt mit ihrem Ehemann, Pfarrer Gerhard Scriba, und dem 18-jährigen Sohn im Aumaer Pfarrhaus. Neben ihrer Tätigkeit als Klinikseelsorgerin ist Regina Scriba-Lattek, die als Pfarrerin viele Jahre in Frankfurt/Main wirkte, an der Freien Regelschule Reudnitz und dem Ulf-Merbold-Gymnasium als Schulpfarrerin tätig. Von der Jugend hält die sympathische Frau sehr viel: Ich erlebe in meiner täglichen Arbeit viele Heranwachsende, die ganz klare Ziele haben. Was die heutige Jugend anbetrifft, bin ich entgegen anderer Meinungen sehr optimistisch. Wichtig ist der Theologin auch: Klinikseelsorge ist keine Einbahnstraße. Oft können die Patienten viel zurückgeben. Es wirkt durchaus bestärkend, wenn man sieht, wie Menschen mit ihrer Krankheit umgehen und sich trotz mancher Aussichtslosigkeit nicht aufgeben.

In ihrer Freizeit arbeitet Pfarrerin Scriba-Lattek gern in ihrem Garten, wandert und schwimmt mit Begeisterung. Ich liebe meine Arbeit im Krankenhaus, sie macht wirklich Sinn, so die Geistliche, die dienstags von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Raum der Stille anzutreffen ist. Jeden Donnerstag findet zudem um 16 Uhr dort eine Andacht statt.

Sie können mich anrufen oder durch eine Schwester benachrichtigen lassen, macht sie den Menschen Mut zum Gespräch. Ein Briefkasten für Gesprächswünsche und Anfragen befindet sich im Raum der Stille und im Vorraum des Zentralen Empfangs, wie die die Pfarrerin hinweist.

Antje-Gesine Marsch @24.01.2014

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