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Greizer SPD-Ortsverein besucht Kläranlage Am Kupferhammer

Greizer SPD-Ortsverein besucht Kläranlage Am Kupferhammer

Daniel Kleinfeld zeigt Fotos des Hochwassers 2013, das auch die Kläranlage erreichte.

Interessante Führung und wichtige Informationen zum Thema Abwasser
GREIZ. Es war zum einen Tag der Umwelt am 5. Juni und zum anderen das große Interesse der Mitglieder, was den Vorsitzenden des SPD-Ortsverbandes, Wolfgang Seifert bewog, zu einer Führung in das Klärwerk Am Kupferhammer einzuladen. Die Geschäftsführerin des Zweckverbandes TAWEG, Ines Watzek begrüßte am Montagabend ein Dutzend Interessierter, die trotz des Starkregens den Weg in die Anlage fanden. Diese wurde in den Jahren 1997 – 1998 errichtet und dient der Reinigung von Mischwasser aus dem vorgelagerten Kanalsystem der Stadt Greiz und den angeschlossenen Ortsteilen. Ines Watzek selbst hat die Anlage mit errichtet, die für 30.000 Einwohner konzipiert wurde, 24 Stunden am Tag arbeitet, zu 85 Prozent ausgelastet und „stabil in der Reinigungsleistung“ ist. Außer vor zwei Jahren, als das verheerenden Hochwasser auch die Kläranlage in Mitleidenschaft zog, gab es „keine größeren Ausfälle“, informierte die Geschäftsführerin. Mit einer Schadensumme von 1,3 Mio. Euro – ohne die Folgekosten zu berücksichtigen – schlug das Hochwasser zu Buche. Der größte Teil, etwa eine Million Euro, konnte über die Versicherung reguliert werden; 300.000 Euro über die Soforthilfe des Landes Thüringen. Für die Folgeschäden müsse man aus Eigenmitteln bzw. Hilfe des Freistaates aufkommen. Die entsprechende Beantragung laufe, betonte Frau Watzek. Nach dem Hochwasser habe man die Anlage „schnell wieder im Griff“ gehabt. Ausfälle waren bei der Anlagentechnik, wie bspw. den Luftgebläsen der biologischen Reinigungsstufe zu verzeichnen. Die mechanischen Reinigungsstufen wie Rechen und Sandfang konnten bereits wenige Tage später wieder in Betrieb genommen werden. Durch die Hochwasserflut habe man auch einige Schwachstellen erkannt und deren Lösung in den prophylaktischen Hochwasserschutz eingearbeitet, fasste Ines Watzek zusammen. Bei einem anschließenden Rundgang erläuterte TAWEG-Mitarbeiter Daniel Kleinfeld die Wirkungsweise der Anlage. Die Teilnehmer konnten Schritt für Schritt verfolgen, wie aus der „braunen Abwasserbrühe“ wieder klares Wasser wird. Dabei rücken drei Reinigungsstufen dem Schmutz zu Leibe. Die Feinrechen halten beispielsweise den größeren Dreck zurück. Das Becken der biologischen Reinigung ist das Herzstück der Anlage: Dort „vertilgen“ Mikroorganismen und Bakterien schädliche Stoffe, etwa Stickstoff und Phosphor. Neben dem Rechengut und Sand fällt in der Kläranlage hauptsächlich Schlamm an. Um die Verwertung und Entsorgung dieser „Abfallprodukte“ kümmern sich die Mitarbeiter der Kläranlage ebenfalls. Bei „Trockenwetter“ fallen täglich Mengen von 2500 bis 3000 Kubikmeter Abwasser an, bei Niederschlägen entsprechend mehr. „Die Anlage ist für 19.500 Kubikmeter ausgelegt“, so Daniel Kleinfeld. Die Reinigungsleistung liegt bei 95 bis 98 Prozent. „Wir halten die Grenzwerte ein – unterschreiten sie sogar“, wie der TAWEG-Mitarbeiter betonte. Von der Führung zeigten sich die Mitglieder des Greizer SPD-Ortsvereins sehr angetan. „Wenn man weiß, welchen Weg das Abwasser bis zur Klärung zurücklegt, denkt man ganz anders über den sorgsamen Umgang mit Wasser nach“, sprach Reinhard Sell den Teilnehmern der Führung aus dem Herzen. Wolfgang Seifert bedankte sich im Namen der Teilnehmer herzlich für die interessanten Ausführungen.

Antje-Gesine Marsch @10.06.2015

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