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Kita Käte Duncker: Auf dem Weg zum Eltern-Kind-Zentrum

Kita Käte Duncker: Auf dem Weg zum Eltern-Kind-Zentrum

Jeannette Mardicke (l.) von der Stiftung FamilienSinn erläutert das Konzept. Rechts die Fachberaterin für Kitas im Landkreis Greiz, Marion Illguth, in der Mitte Kita-Leiterin Mandy Winter.

Am Dienstag wurde in der Kita Käte Duncker das Konzept zum Eltern-Kind-Zentrum vorgestellt

GREIZ. „Schön, dass Sie mit im Boot sind“, freute sich Jeannette Mardicke von der Erfurter Stiftung FamilienSinn, die am Dienstagnachmittag in der Kita „Käte Duncker“ Pädagogen, Erzieher sowie Elternvertreter in die Thematik „ThEKiZ“ einführte – ein Thüringer Landesprogramm zur Förderung der flächendeckenden Entwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Eltern-Kind-Zentren.
Dabei wird die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Greiz, respektive der Fachberaterin für Kindertagesstätten, Marion Illguth, nicht nur auf administrativer Ebene als Förderantragsteller beim Land Thüringen basieren; die Angebote sollen auf die Bedarfe und Bedürfnisse der im Sozialraum Greiz lebenden Menschen und mit den Fachbereichen Jugend, Gesundheit, Soziales des Landkreises abgestimmt sein.

Mit der Arbeit werden verschiedene Möglichkeiten geschaffen, bei denen sich Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern – also die gesamte Familie – begegnen und gemeinsam spielen, lesen, Kaffee trinken, lernen, lesen und miteinander Freude erleben können. Eltern erhalten die Möglichkeit, ihre Kinder in der Gemeinschaft zu erleben und sich mit anderen auszutauschen. „Weil Fragen, Sorgen und Bedenken doch oft sehr ähnlich sind“, formulierte es die Leiterin der Einrichtung, Mandy Winter. Die Großeltern könnten zudem mit ihrem großen Erfahrungsschatz hilfreich zur Seite stehen. Ebenso ein Prozessbegleiter, der den Weg mit der Kindereinrichtung geht, wichtige Impulse gibt und den Fortschritt reflektiert. „Mit dem wichtigen Blick von außen“, so Jeannette Mardicke.

Dabei ist der Weg das Ziel: Um sich Eltern-Kind-Zentrum nennen zu können, bedarf es eines Prozesses. Von den Pädagogen Ines Roth, Mandy Winter und Martin Böhmer wurde eine Konzeption ausgearbeitet, die diesen Weg genau analysiert und beschreibt. „Wir wollen eine Institution für Vielfalt und Familienbildung sein“, heißt es unter anderem. Dabei müsse man mehr auf die Besonderheiten der Familien eingehen – was allerdings über das normale Tätigkeitsfeld eines Kindergartens hinausgehe und mehr Verantwortung bedeute. „Wie man das Ziel erreicht, obliegt denen, die ihren eigenen Weg gehen“, definiert es Frau Mardicke.

Das helle Kinderlachen, das täglich aus der Kita herausdringt ist international – die Eltern stammen aus Tschetschenien, Syrien, Afghanistan, der Ukraine, Palästina und der Dominikanischen Republik „Wir haben 18 Kinder mit Migrationshintergrund – es herrscht ein guter Zusammenhalt, der auch von den Eltern getragen wird“, lobt Mandy Winter das Miteinander. Spielen und Lachen gehe eben in jeder Sprache.

Weiterentwicklung steht auf der Agenda der Kita „Käte Ducker“ seit Jahren hoch im Kurs. Sie ist nicht nur Konsultations-Kita, sondern auch Kita für Sprache und Integration. Nun bewarb man sich, Thüringer Eltern-Kind-Zentrum zu werden. Sechs Erzieher hätten bereits ein dreiwöchiges Seminar zum Elternbegleiter absolviert. Beste Voraussetzungen, um Angebote für die bestehenden Bedarfe zu schaffen. „Ihre Einrichtung erweitert ihr Profil“, wie es Jeannette Mardicke auf den Punkt brachte.

Viele Perspektiven hat man nun im Blick – vorgesehen sind unter anderem ein Theaterkurs, der Sprache fördert; die Bildung eines Kinderchores gemeinsam mit den Eltern; Durchführung des Rockzipfeltreffs, Kunst-Mal-Bastelkurse für interessierte Eltern, während die Kinder betreut werden; gemeinsames Kochen und Essen in der hauseigenen Küche; Elternberatung in ungestörter Atmosphäre oder themenbezogene Elternabend, bei denen Referenten zu bestimmten Themen sprechen. Ein gemeinsamer Wandertag oder das Väterprojekt PPP sollen ebenso zum Angebot gehören. Wichtig sind auch Deutschkurse von und mit Kita-Eltern. Ein Dolmetscher, der den Eltern alltägliche Dinge übersetzt und erklärt, ist ein wichtiger Mittler zwischen den Kulturen. Mit Mekrdj Ohanian hat man dabei schon einen Vertrauensobmann für alle arabisch sprechenden Familien gefunden, wie Mandy Winter betonte.

Der Mehraufwand an Stunden respektive die Vergütung von Honorarkräften können durch die Förderung des Landes Thüringen finanziell abgefedert und unterstützt werden.

Im Dezember 2017 wird man Rechenschaft ablegen. Mindestens vier längerfristige und fünf offene Angebote werden bis dahin durchgeführt worden sein. Davor gibt es allerdings einen Höhepunkt – für den 1. September 2017 ist nicht nur das große Familienfest geplant, sondern auch die Präsentation des neuen Namens der Einrichtung: Thüringer Eltern-Kind-Zentrum Am Sommerbad.

Antje-Gesine Marsch @26.01.2017

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