Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland : Menschlichkeit braucht mehr Platz!v. l. n. r.: Lutz Frischmann, Mitglied des Freundeskreises Kinderhospiz; Heike Werner, Thüringer Sozialministerin; Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen; Klaus-Dieter Heber, Geschäftsführer der gemeinnützigen Kinderhospiz Mitteldeutschland GmbH & Gert Bufe, Hausleiter des Kinder- und Jugendhospizes Mitteldeutschland Jacob Schröter

Das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland erhält heute 535.000 Euro Förderung

TAMBACH/GREIZ. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt gemeinsam mit der damalig neuen Thüringer Sozialministerin Heike Werner das Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland. Beide Politiker informierten sich im April 2015 bei einem dreistündigen Besuch über die Kinderhospizarbeit und den Träger. Sie suchten voller Interesse das ausführliche Gespräch mit betroffenen Familien und Mitarbeitern. „Ich erinnere mich gern an den ersten Besuch zurück. Es war ein sehr warmherziges und authentisches Treffen. Authentisch deshalb, weil es die ersten aktiven politischen Entscheidungsträger im Freistaat waren, die thematisch vorbereitet kamen. Neu war auch für mich, dass zum Abschluss des Termins nicht, wie so oft zuvor, pauschal versprochen wurde zu helfen. Vielmehr folgten dem Termin reale Taten.“, so Klaus-Dieter Heber, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Trägergesellschaft des Kinderhospizes.
„Wir danken ganz besonders auch Herrn Ramelow für sein Engagement vor Ort und vor allem auch für seinen Einsatz im Bundesrat. Er hat maßgeblich auf das Gesetzgebungsverfahren für das Hospiz- und Palliativgesetz Einfluss genommen. Damit wurden 2016 die Grundlagen für eine wesentlich bessere gesetzliche Situation aller Kinderhospize in Deutschland geschaffen.“, ergänzt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverband Kinderhospiz e. V. Der oftmals große Spendenbedarf zur Deckung von laufenden Personal- und Betriebskosten in Höhe von mehreren Millionen Euro im Jahr soll dadurch zukünftig entlastet werden.
„Wir können ein klein bisschen stolz auf das aus Thüringen heraus Erreichte sein. Die stationäre Hilfe für über 40.000 betroffene Familien in Deutschland, deren Kind an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet, kann hoffentlich bald auf wirtschaftlich stärkere Beine gestellt werden. Es wurde in der Unterstützung todkranker Kinder ein wichtiger Meilenstein gesetzt.“, so Klaus-Dieter Heber, damals in seiner Doppelfunktion als ehrenamtliches Vorstandsmitglied des „Bundesverbandes Kinderhospiz e.V.“ – dem Dachverband der Deutschen ambulanten und stationären Kinderhospize, der den Gesetzgebungsprozess fachlich begleitete.
Am heutigen Freitag besuchten der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen Bodo Ramelow und die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Heike Werner erneut das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz. Gemeinsam übergaben sie symbolisch eine Landesförderung über 535.000 Euro an die gemeinnützige Trägergesellschaft. „Wir sind überglücklich! Erst recht im Namen unserer vielen Gastfamilien, deren Kind von einer lebensverkürzenden Krankheit betroffen ist. Wir sind von Herzen dankbar für diese wichtige Unterstützung.“, so Klaus-Dieter Heber, Geschäftsführer und Initiator des Kinderhospizes.
„Hier wird Großes geleistet, ein nicht hoch genug zu schätzender Beitrag der Menschlichkeit für die Familien mit ihren kranken Kindern – auch dank des vielfältigen Einsatzes vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Ihnen, den vielen Aktiven und den Spendenden gilt unser herzlicher Dank. Den erkrankten Kindern und ihren Angehörigen viel Kraft und Mut. Sie alle können gewiss sein, dass die Landesregierung fest an ihrer Seite steht“, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow
„Ich freue mich über die gute Arbeit, die im Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz geleistet wird. Es ist ein wichtiger Teil der vielfältigen Hospizbewegung in Thüringen. Die Hospize leisten einen Dienst, dem ich hohe Achtung und Anerkennung entgegenbringe, denn sie machen sich um die Menschenwürde verdient.“, so Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.
Derzeit findet ein umfangreicher Ausbau des Kinderhospizes statt. So kommt die zweckgebundene Förderung der Erweiterung der sozialen Einrichtung im Thüringer Wald zu Gute. Die zur Verfügung gestellten Mittel stammen aus sogenannten PMO-Mitteln, einem ehemaligen DDR-Vermögen. Dieses erhalten ostdeutsche Bundesländer, um gemeinnützige, soziale oder kulturelle Zwecke zu fördern. Hunderte Familien nutzen seit der Einweihung 2011 das Hilfsangebot des Kinderhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz. Auf Grund der Belegungssituation und des Hilfeansatzes braucht das Kinderhospiz mehr Platz. Der Ausbau der Einrichtung wird im Sommer 2020 fertiggestellt werden. Es entstehen neue Therapie- und Funktionsräume ebenso wie weitere Elternzimmer und eine Holz- und Keramikwerkstatt. Das Außengelände wird neugestaltet, um ein harmonisches Gesamtbild des Areals zu schaffen. Die Gesamtinvestition in den Ausbau beträgt etwa 2.000.000 Euro. Die übrigen Mittel sind Spenden und Stiftungsgelder und zweckbezogene Förderungen. Einen großen Beitrag zum Ausbau lieferten neben vielen Privatspendern auch die Stiftung Deutsches Hilfswerk der Deutschen Fernsehlotterie, die Deutsche Kinderhospiz- und Familienstiftung (DKFS) sowie die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e. V..

Pressemitteilung Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland @25.10.2019

Von Leserpost