In der Manier alter MeisterChefärztin Dr. Marx und Andreas Mecir.

Ausstellung „ART auf Acryl“ im Greizer Krankenhaus eröffnet
GREIZ. „Wie würde ich malen, wenn ich malen könnte?“, fragte sich Andreas Mecir vor gar nicht langer Zeit, als er auf einer Messe in Karlsruhe vor einem abstrakten Gemälde stand, wobei ihm weder der Titel noch das Bild etwas vermitteln konnten. Von da an reifte der Wunsch, es selbst mit der Malerei zu versuchen. Inspirieren ließ sich Mecir dabei vor allem von den „alten Meistern“, wie Caspar David Friedrich, dessen Naturdarstellungen akribisch genau gemalt sind und oft melancholisch anmuten. Am Donnerstagabend wurde in der Magistrale der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH die Ausstellung ART auf Acryl eröffnet. Der 1965 in Greiz geborene Andreas Mecir, von Beruf Betonfacharbeiter, fand vor acht Jahren im hessischen Bad König eine neue berufliche Perspektive. Es mögen wohl die einsamen Stunden nach Feierabend gewesen sein – vor allem an regnerischen Tagen – nach dem Pinsel zu greifen und Stimmungen, Emotionen und Visionen auf die Leinwand zu bringen. Seine Heimatstadt Greiz spiegelt sich dabei in vielen Motiven wider: das Obere Schloss, das Schwanenhäuschen im Greizer Park oder die Schlöthenmühle. Oft orientierte sich Mecir nur an alten Postkarten, die das Motiv en miniature zeigen. Seine zweite große Liebe gehört der Insel Rügen. Seine Mutter ist gebürtige Insulanerin und so verbrachte er schon als kleiner Junge dort viel Zeit; lernte die Insel kennen und lieben. Leuchttürme, schroffe Kreidefelsen oder Meeresbrandungen diese Darstellungen ganz in der Manier alter Meister findet man ebenfalls in der Ausstellung. Ein dritter Teil zeigt Satirisches: Mecir verpackt menschliche Schwächen in tierische Hüllen, bspw. wiehert auf einem Bild der Amtsschimmel. Es entstand, als ich in Bad König ein nicht enden wollendes Widerspruchsverfahren wegen Zahlung der Zweitwohnsteuer führte, wie sich Mecir lächelnd erinnert. Der Wahlhesse, der nie eine Zeichenschule besuchte, sondern sein Talent quasi in die Wiege gelegt bekam, steht noch am Beginn seiner künstlerischen Entwicklung. Fragt man ihn, warum er sich ausschließlich auf die Acrylmalerei einließ, antwortet er bescheiden: Ich habe eben noch nichts anderes ausprobiert. Dabei habe er Ideen en masse, wie er versichert. Die Skizzen zu den Bildern hält er lange Zeit nur in seinen Gedanken fest, bis der Punkt kommt, wo er alles zu Leinwand bringt. Die Ausgestaltung der Vernissage übernahm Georgi Pawlow auf dem Schifferklavier, damit sich der Kreis auch musikalisch mit echten Seemannsliedern schließen konnte.

Antje-Gesine Marsch @16.09.2010

LAUDATIO
ART auf Acryl Andreas Mecir

KKH Greiz, 16. September 2010
NEIN, meine sehr verehrten Damen und Herren, wie sind nicht auf Capri und die rote Sonne versinkt hier auch nicht im Meer.
Wir sind in der Magistrale des KKH Greiz, um gemeinsam die Ausstellung ART auf Acryl von Andreas Mecir zu eröffnen.Warum die musikalische Umrahmung, die in den Händen von Georgi Pawlow liegt, von maritimen Klängen bestimmt wird, darauf komme ich noch zu sprechen.
Wie würde ich malen, wenn ich malen könnte dieser Satz schwirrte Andreas Mecir im Kopf herum, als er vor gar nicht langer Zeit vor einem abstrakten Gemälde stand, das auf einer Messe in Karlsruhe ausgestellt wurde. Das Bild hatte auch einen Titel, doch weder damit noch mit dem Gemalten konnte Herr Mecir etwas anfangen.
Wie würde ich malen, wenn ich malen könnte? Diese Frage ließ ihn nun nicht mehr los. Gewiss er verehrte die alten Meister, bspw. Caspar David Friedrich. Ein Bild muss einem Foto gleich sein, so der Gedanke von Andreas. So könne man auch die Geschichte, die Historie verstehen.
Gewiss auch, dass er künstlerische Talente hatte. So fertigte er schon Porzellanpuppen und Schiffsmodelle an – und nähte Teddybären.

Aber malen?

Andreas Mecir wurde 1965 in Greiz geboren, besuchte die Polytechnische Oberschule H.Mattern in Irchwitz und erlernte den Beruf des Betonfacharbeiters. Er arbeitete auch in einer Baubrigade, einer Zimmerei, in der LPG Greiz-Ost.
Ein richtiger Handwerker also!
Nach der Wende und vielen Umstrukturierungen beruflich und privat musste der Greizer Ausschau nach einer neuen beruflichen Perspektive halten und fand sie in Hessen.
Seit acht Jahren lebt und arbeitet Herr Mecir nun in Bad König.
Nach jenem Aha-Erlebnis, das er selbst als Knackpunkt bezeichnet Sie wissen: das abstrakte Gemälde..- reifte der Gedanke immer mehr in ihm, es doch selbst einmal mit der Malerei zu versuchen.
Farbe war dann schnell besorgt das erste Werk von Andreas Mecir waren zwei Wandmalereien in seiner kleinen Wohnung. Wenn Du ausziehst, die Bilder bleiben hier, scherzte damals die Vermieterin.
Was blieb dem Neu-Künstler nun anderes übrig, als seine Malereien auf eine Leinwand zu bringen wobei er sich gegen den Titel Künstler ohnehin energisch sträubt.
Besonders an regnerischen Tagen beschäftigte sich Andreas Mecir nun damit, seine Gedanken, Emotionen und Visionen bildhaft zu verarbeiten.
Greiz seine alte Heimatstadt spiegelt sich in vielen Bildern wider.
Das Obere Schloss, das Schwanenhäuschen im Greizer Park, die Schlöthenmühle. Oft malt Herr Mecir auch nur nach Vorlage einer alten Ansichtskarte.
Seine zweite große Liebe ist Rügen. Seine Mutter stammt aus dem Norden und so verbrachte der kleine Andreas viel Zeit auf der Insel, die er so kennen und lieben gelernt hat.
Kap Arkona, die schroffen Kreidefelsen, Leuchttürme diese Bilder zeugen von dieser großen Liebe zur See.

Deshalb auch die maritime Musik

Drittes Steckenpferd ist das Interesse an Satire. So verpackt er menschliche Schwächen in tierische Hüllen oft müssen Pferde herhalten€€¦
So bspw. der Amtsschimmel, den Herr Mecir malte, als es im Hessischen um ein nicht enden wollendes Widerspruchsverfahren wegen der Zweitwohnsteuerzahlung ging.

Alles in allem: Andreas Mecir ist sehr vielseitig und steht m.E. erst am Anfang seiner künstlerischen Entwicklung.
Fragt man ihn, warum malst Du nur mit Acryl? wird er die Antwort geben: Ich hab halt noch nichts anderes ausprobiert..
Wünschen wir uns, dass Herr Mecir seinen ganz eigenen künstlerischen Stil findet und ausbaut.
Ideen hat er schon genug, wie er versichert. Die Skizzen zu den Bildern hält er lange Zeit nur in seinen Gedanken fest.
Bis dann der Punkt kommt, an dem er alles zu Leinwand bringt.

Greiz ist und bleibt seine Heimat: hier leben die Eltern, der Bruder mit Familie im vogtländischen Plauen.
Hier hat er seine Wurzeln und hier schlägt sein Herz.
Wünschen wir ihm alles Gute und vielleicht kann er auch seine Zelte irgendwann mal wieder hier in unserer schönen Stadt aufschlagen.

Noch eines zum Abschluss: Wenn Sie demnächst über einen Mittelaltermarkt schlendern und einem Mann im historischen und vor allem authentischen Piratenkostüm begegnen nein, Sie irren sich nicht: Es ist definitiv Andreas Mecir.
Diesem Hobby hat er sich nämlich auch mit Leib und Seele verschworen.
Ein Grund mehr, noch einen Shanty, also ein echtes Seemannslied zu hören.