Bei der LOTTO Thüringen Ladies Tour rollt im Mai vielleicht sogar die Rad-Weltmeisterin mit
Von Axel Lukacsek/TA
Erfurt. Sechs der neun weltbesten Mannschaften werden in einem Monat bei der LOTTO Thüringen Ladies Tour der Radsportlerinnen antreten. „Unser Starterfeld wird wie in den vergangenen Jahren prominent besetzt sein. Da wegen Corona weniger Rennen stattfinden, erwarte ich aber sogar noch mehr Stars bei uns“, sagt Tourchefin Vera Hohlfeld über die Rundfahrt vom 25. bis 30. Mai mit den Etappenorten Schmölln, Gera, Schleiz, Dörtendorf, Weimar und Gotha.
Neben den deutschen Teams Canyon Sram mit der Erfurterin Lisa Klein sowie DSM um Liane Lippert als WM-Fünfte des Vorjahres, schickt auch die französische Equipe FDJ Nouvelle-Aquitaine Futuroscope ihre Mannschaft in die 750 Kilometer lange Rundfahrt. Zudem könnte es gut möglich sein, dass sogar das Regenbogentrikot im Feld rollt. Zur holländischen Auswahl SD Works, die ebenso gemeldet hat, gehört auch Weltmeisterin Anna van der Breggen. Bei der spanischen Movistar-Mannschaft steht Annemiek van Vleuten im Kader, die 2016 bei der Thüringer Rundfahrt schon einmal Gesamtvierte war.
Als sechste World-Tour-Mannschaft steht die Teilnahme von Trek-Segafredo aus den USA fest. Für eine Fahrerin dieses Teams wird es eine denkwürdige Rundfahrt. Die Erfurterin Trixi Worrack ist wahrscheinlich zum letzten Mal dabei und darf in ihrer 19.Profisaison zugleich auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken. Seit 1999, damals noch als Juniorin, ist die 39-Jährige in jedem Jahr dabei gewesen.
Gemeldet sind außerdem Pro-Continental-Mannschaften wie das niederländische Team Jumbo-Visma mit Marianne Vos als Gewinnerin des Amstel-Gold-Rennens vor wenigen Tagen sowie die Nationalmannschaften aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Zum 17 Mannschaften großen Feld mit insgesamt 102 Fahrerinnen sind als regionale Teams auch die Thüringer Mannschaft maxx-solar-Lindig sowie die RSG Gießen Biehler dabei.
Die LOTTO Thüringen Ladies Tour ist das erste internationale Etappenrennen der Frauen in diesem Jahr in Deutschland und zugleich für die Stars der Szene eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August). Damit die Rundfahrt in einem Monat überhaupt stattfinden kann, müssen die Organisatoren einen Kraftakt stemmen, der in einem 21-seitigen Hygienekonzept ausgearbeitet ist.
Um die Profisportveranstaltung wie vorgesehen rollen zu lassen, werden in den Start- und Zielbereichen zusätzliche Gitter aufgestellt, da in diesem Bereich keine Zuschauer zugelassen sind. Zudem sind tägliche Corona-Schnelltests aller an der Rundfahrt beteiligten Personen vorgesehen. All diese Maßnahmen zusammen häufen zusätzliche Kosten von knapp 40.000 Euro an.
„Wir werden von allen Seiten unterstützt, ob es nun von der Politik, den Gesundheitsämtern, der Polizei oder den Sponsoren ist. Darüber bin ich sehr froh, da es zugleich mich und meine Crew ungeheuer motiviert, diese Rundfahrt auch in schwierigen Corona-Zeiten auszutragen“, sagt Tourchefin Hohlfeld. Fest steht inzwischen, dass der MDR jeweils die letzten 30 Minuten jeder Etappe via Livestream übertragen wird.
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