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Ein Raasdorfer Familienunternehmen stellt sich vor

Greizer Landrätin zu Besuch im Landwirtschaftsbetrieb Wolf

v.l. Michael Wolf, Dr. Völlm, Lothar Wolf, Bürgermeister Gerd Grüner und Landrätin Martina Schweinsburg besichtigten die Stallungen des Landwirtschaftsbetriebes Wolf in Raasdorf.

Greizer Landrätin zu Besuch im Landwirtschaftsbetrieb Wolf

RAASDORF. Zu einem Arbeitsbesuch weilte am Dienstagvormittag Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) im Beisein des Greizer Bürgermeisters Gerd Grüner (SPD) und dem Amtsleiter des Landwirtschaftsamtes, Dr. Arnfried Völlm im Landwirtschaftsbetrieb Katja Wolf. „Wir sind ein reines Familienunternehmen“, erklärte die Inhaberin. Die Betriebsgründung – zunächst im Nebenerwerb – erfolgte durch Vater Lothar im Jahr 1991, als man die ehemaligen Flächen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) zur Bewirtschaftung angeboten bekam. Am 1. Juli 2006 übernahm die gelernte Kindergärtnerin, die derzeit einmal in der Woche in der Carolinenschule Obergrochlitz tätig ist, den Betrieb vom Vater. Ehemann Michael, der eigentlich Klempner von Beruf ist, arbeitete sich mit Intensität in die Materie der Landwirtschaft ein, qualifizierte sich fünf Jahre lang. „Die Buchhaltung erledigt meine Schwester und Mutti Christl kocht für alle“, beschreibt Katja Wolf den familiären Zusammenhalt.

187 Hektar Ackerland und 14 Hektar Wiesen und Weiden haben die Wolfs zu bewirtschaften; bauen Winterweizen-raps-gerste-und roggen an, auch Sommergerste, Erbsen und Feldgras und Kartoffeln. Zum Tierbestand gehört eine Mutterkuhherde der Rasse Deutsch Angus , die sich besonders durch kurzfaseriges und schmackhaftes Fleisch auszeichnet, das durch die Ernährung durch Gras, Silage und Heu entsteht. Sechs Kälbchen erweitern derzeit den Bestand.

Der Familienbetrieb liefert seit Jahren Kartoffeln allerbester Qualität aus kontrolliertem Anbau. “Da wir sehr gute Lagermöglichkeit haben, verkaufen wir diese ganzjährig”, wie Katja Wolf sagt. Dabei arbeiten die Kartoffelexperten ohne Herbizide, wie “Keimstop”, die das Auskeimen verhindern “So, wie sie aus der Erde kommen, werden sie bei uns gelagert. Wir bieten mehlige, rotschalige und fest kochende Kartoffeln an”, unterstreicht die Inhaberin. Die Qualität der Kartoffeln schätze man auch in der Region. So würde beispielsweise die „Schlemmergasse“ in Greiz, die „04“ oder die Gaststätte „Zur Concordia“ in Reudnitz regelmäßig ihre Erdäpfel von Wolfs beziehen. Erntete man im Jahr 2012 380 Dezitonnen pro Hektar, waren es im vergangenen Jahr nur 220, was mit der hohen Frühlingsnässe zu tun hatte, wie Vater Lothar Wolf, der Experte, erklärte. Die Firma EUROPLANT mit Sitz in Lüneburg produziert und vertreibt weltweit Pflanzkartoffeln, auch Wolfs Kartoffeln werden dort „verwaltet“, so Lothar Wolf augenzwinkernd.

Da die Kartoffeln im Lager lediglich durch die Außenluft gekühlt werden, beabsichtigen die Wolfs den Bau einer Kühlanlage, die mit einer Investitionssumme von etwa 60000 Euro zu Buche schlagen würde. Für das Agrarinvestitionsprogramm (AFP) sei die Summe wohl zu gering, vermutet Michael Wolf. Gerade für kleine oder mittelständische Landwirtschaftsbetriebe würde er sich wünschen, dass man auch in den Genuss dieses Förderprogramms käme. Dr. Arnfried Völlm, dem das Problem nicht unbekannt ist, konnte die Wolfs lediglich bitten abzuwarten. Die Antwort war für den Landwirt nicht zufriedenstallend: „Die Gewerke, die wir mit der Ausführung beauftragen, wollen schließlich auch Planungssicherheit.“

Antje-Gesine Marsch @01.04.2014

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