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Gewerkschafterin vertritt Interessen von 3.600 Beschäftigten im Kreis

Gewerkschafterin vertritt Interessen von 3.600 Beschäftigten im Kreis

„Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“: Heidi Hoffmann, die neu gewählte Bezirksvorsitzende der IG BAU Ostthüringen, ruft Beschäftigte dazu auf, sich für ihre Belange einzusetzen. Die 59-Jährige vertritt in der Region ab sofort die Interessen von Menschen, die in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie in der Reinigungsbranche arbeiten. Foto: IG BAU

Heidi Hoffmann ist neue Chefin der IG BAU im Kreis Greiz

Wechsel an der Gewerkschaftsspitze in der Region: Heidi Hoffmann ist zur Vorsitzenden des Bezirksverbands Ostthüringen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gewählt worden. Die 59-Jährige kümmert sich damit ab sofort um die Interessen von Bauarbeitern, Reinigungskräften und Forstbeschäftigten auch im Landkreis Greiz. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Kreis aktuell rund 3.600 Menschen – 2.000 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 260 in der Gebäudereinigung. Hoffmann ist gelernte Bankkauffrau. Seit 2016 engagiert sie sich als Betriebsratsvorsitzende der Reinigungsfirma „JenClean“ für die Belange der Beschäftigten, die für die Sauberkeit und Hygiene im Jenaer Uniklinikum sorgen. Seit gut einem Jahr gehört Hoffmann dem Bezirksvorstand der IG BAU Ostthüringen an. Als neue Bezirksvorsitzende übernimmt sie die Nachfolge von Frieder Neudeck, der in den Ruhestand wechselt. Die 59-Jährige ist in Bad Klosterlausnitz aufgewachsen und hat zwei Kinder.
„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Hoffmann. Die Gewerkschafterin appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen, so Hoffmann. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Zugleich will sich Hoffmann dafür einsetzen, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit gemacht werden“, so Hoffmann. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont die neu gewählte IG BAU-Bezirksvorsitzende.
Außerdem kündigt Hoffmann an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Ostthüringen einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“

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