Emma Johansson sucht die Vorentscheidung in Altenburg
Foto: cyclingpictures.de F.u.S.Schaaf GbR
Ein wenig herrschte rund um Altenburg verkehrte Welt. Nicht Ausreißer, für die die Gesamtwertung keine Bedeutung hat, bildeten eine Spitzengruppe und wurden vom Feld mit den Spitzenreiterinnen des Gesamtklassements kontrolliert. Vielmehr waren fast alle Top 10 in einer Ausreißergruppe vertreten, die sich nach unruhigem Beginn im Anstieg zur ersten Bergwertung in Starkenberg bei km 36 gebildet hatte. Auf der ersten 25 km-Schleife schien sich nur einmal eine dreiköpfige Ausreißergruppe zu bilden, die jedoch nicht entscheidend wegkam. Der Effekt war deshalb, dass das Feld sich immer länger auseinanderzog, weil bei den Reaktionen des Pelotons auf Attacken auch Klassementsfahrerinnen das Tempo von vorn hochhielten. Allen voran sorgte Hanka Kupfernagel dafür, dass keine Ruhe einkehrte. Folgerichtig lag sie auch beim Sprint bei der ersten Überquerung des Zielstrichs auf dem Altenburger Markt vorn. Das Blaue Thüringen-Tourismus-Trikot für die aktivste Fahrerin für die Thüringenerin ist die logische Folge.
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Dasselbe gilt für Christine Majerus in der Opel-Bergpreiswertung. Die Luxemburgerin hat nun 29 Punkte und damit 21 mehr als die Zweitplatzierte, Andrea Graus (AUT, Bigla). Bei zwei verbleibenden Etappen mit insgesamt 7 Bergwertungen kann zwar noch einiges passieren. Aber wenn sie durchkommt, dürfte ihr das Opel-Bergtrikot kaum zu nehmen sein.
Am meisten Federn lassen musste bei dem ungewöhnlichen Rennverlauf die Mannschaft Mcipollini Giordana Galassia, die nur die mit über 7 min Rückstand in der Gesamtwertung gestartete spätere Dritte Valentina Scandolara in die Spitzengruppe brachte. Die Giro-Gesamtzweite dieses Jahres, Tatiana Guderzo (ITA), Gesamtdritte nach der Geraer Etappe, fand sich im Feld wieder und verlor nach heute 6:16 min Rückstand auf die Siegerin alle Chancen auf das Podium. Ebendort, auf Rang 3, finden sich jetzt gemeinsam, mit 1:34 min Rückstand, Linda Villumsen (NZL, Wiggle Honda), Lisa Brennauer (Kempten, Specialized-lululemon) und die Trägerin des Weißblauen proloxx-Trikots für die besten Nachwuchsfahrerin, Anna van der Breggen (NED, Sengers).
Es passt zum souveränen Auftritt von Emma Johansson, dass sie den Sprint, den Lucinda Brand im kurzen Pflasteranstieg zum Alternburger Markt, angezogen hatte, trocken konterte und dann von vorn durchfuhr. Sie erringt ihren zweiten Etappensieg in diesem Jahr bei der Thüringen-Rundfahrt. Zum ungewöhnlichen Rennverlauf erklärte sie im Ziel: So, wie es lief, bin ich dann, ehrlich gesagt, auch von vorn gefahren, um die anderen ein wenig zu entlasten, weil sie in den letzten Tagen hart gearbeitet haben, das Gelbe zu verteidigen. Außerdem konnte Shara [Gillow] so auch ihren zweiten Platz [in der Gesamtwertung] absichern. Für mich war heute Priorität, das Gelbe Trikot zu verteidigen. Das hat geklappt; die Mannschaft ist gut drauf; ich fühle mich jeden Tag besser. Für uns ist das heute rundum positiv.«
Tagesbeste Amateurfahrerin wurde zum zweitenmal bei der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt Amy Cure (AUS, Nationalteam Australien), als 4. (+ 3 sec).
Mit ihrem 7. Rang war Hanka Kupfernagel heute nicht nur beste Deutsche, sondern verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf Rang 7 (+ 2:24 min). Lisa Brennauer ist als 3. ist die stärkste Deutsche im Gesamtklassement.
Pressemeldung Internationale Thüringenrundfahrt der Frauen