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Der Greizer Theaterherbst wird 25 Jahre alt

Der Greizer Theaterherbst wird 25 Jahre alt

Düstere Zukunftsaussichten: „Uhrwerk Greiz“ heißt das Stück, das die Schauspielwerkstatt für Jugendliche unter Leitung von Stefan Kreißig, Berlin, eigens für den Theaterherbst entwickelt hat – mit Anleihen aus Mad Max, Clockwork Orange und Romeo und Julia. Foto: Karsten Schaarschmidt

Unter dem Motto „wärdochgleacht“ lädt der Greizer Theaterherbst vom 16. bis 24. September zu ein

GREIZ. Martin Heesch hat gut lachen. Schließlich hat der künstlerische Leiter des XXV. Greizer Theaterherbstes ein Programmpaket für das Jubiläumsfestival geschnürt, das den Humor nicht zu kurz kommen lässt. Unter dem Motto „wärdochgelacht“ spielt es in seinen über 20 Veranstaltungen in der Festivalwoche vom 16. bis 24. September aber auch leise und nachdenkliche Töne an – und will ebenso Mut machen, dass auch schwierige Aufgaben zu meistern sind. „25 Jahre Theaterherbst, das ist eine stolze Wegmarke, die ein Vierteljahrhundert lebendige und praktizierte Soziokultur reflektiert“, sagt Heesch.

„Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder die Werkstattpremieren“, informierte der Berliner Schauspieler am Dienstag in der Vogtlandhalle Greiz über das Festivalprogramm. Unter Leitung renommierter Theaterprofis aus Deutschland, Österreich und Brasilien hätten sich in den vergangenen Wochen die über 80 Teilnehmer im Alter zwischen sechs und 95(!) Jahren mit Schauspiel, Clownstheater, Objektkunst und Fotografie befasst. „Und selbstverständlich entsteht auch die Festivaleröffnung wieder in Eigenregie“, sagt Heesch. Die Zwickauer Theaterleute Tilo Nöbel und Annegret Thalwitzer inszenierten auf dem Greizer Kirchplatz das Stück „Der Teufel mit den Titten“ von Literatur-Nobelpreisträger Dario Fo inszeniert. „Eine kraftvolle Satire im Commedia-dell’Arte-Stil, die sowohl frech und amüsant ist, als auch aktuelle Bezüge aufweist“, weckt Heesch die Neugier.

Erstmals angeboten wurde in diesem Jahr eine Clownstheater-Werkstatt. Sie leite der Wiener Andreas Simma, der viele Jahre als Schauspieler am berühmten Pariser Théâtre du Soleil tätig gewesen sei. Jugendliche und junge Erwachsene hätten in der Schauspielwerkstatt „Uhrwerk Greiz“ unter Leitung von Stefan Kreißig, Berlin, gearbeitet. Sie würden eine selbst entwickelte Zukunftsgeschichte über Greiz erzählen – mit Anleihen aus Mad Max, Clockwork Orange und Remeo und Julia.

Mit außergewöhnlichen Gastspielen wie unter anderem „Klasse Klasse“ des Berliner Theaters Strahl, das sich humorvoll wie nachdenklich mit dem Mikrokosmos Schule beschäftigt oder dem Berliner Künstlerkollektiv „Kaufmann & Co“, das in „Romeo und Julia – Liebe Tod in der Küche“ Shakespeares berühmtes Werk aus kulinarischer Sicht verarbeitet, erwarte die Zuschauer Bühnenkunst auf höchstem Niveau, verspricht Heesch. Darüber hinaus dürfe sich das Publikum auf ein spezielles Wanderkino, Puppenspiel und Konzerte freuen.

Dass das 25-jährige Jubiläum des in seiner Art bundesweit einzigartigen und mit dem Thüringer Kulturpreis geehrten Greizer Theaterherbstes gebührend gefeiert wird, versteht sich von selbst. Raum zum Zurück- und Vorausschauen sowie zum Genießen der Gegenwart bieten Ausstellungen, Kunstprojekte und Gesprächsabende.

Karsten Schaarschmidt, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit @14.09.2016

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