Der Chor „Gregorianika“während des Auftritts in der Greizer Vogtlandhalle.

Gut 200 Besucher ließen sich am Freitagabend in die mystische Welt der Gregorianik entführen

GREIZ. Es gehört Fantasie dazu, sich allein durch Klänge in die Zeit des frühen Mittelalters zurückzuversetzen. Noch dazu, wenn diese von der Bühne der modernen Vogtlandhalle ertönen.

Die sieben Sänger des Chores „Gregorianika“ verstanden es am Freitagabend trotzdem, die gut 200 Zuhörer in die mystische Welt der gregorianischen Gesänge zu
Waren es zunächst einstimmige, a cappella gesungene liturgische Stücke in lateinischer Sprache, konnten die exzellenten Sänger mit viel Einfühlungsvermögen und stimmlicher Virtuosität mit mehrstimmigem Gesang und eigenen Kompositionen den Brückenschlag in die Gegenwart vollziehen.

Im Zentrum des Programms stand die Präsentation der neuen CD, die „Ora et labora“ (Bete und arbeite) titelt und demonstriert, wie gregorianische Gesänge klingen können: modern interpretiert und trotzdem authentisch.
Wurden die liturgischen Gesänge von den Zuhörern mit verhaltenem Applaus bedacht, konnte Solist Serhiy Rybyn (Tenor) mit seiner nuancenreichen Stimme bei „Knight in shining armour“ – einer eigenen Komposition – begeistern.

Auch „Ameno“, im feinsten Pianissimo interpretiert, wurde mit viel Beifall bedacht und entschädigte für gesangliche Unstimmigkeiten bei Titeln vorher.

Die Meinungen des Publikums gingen weit auseinander.

Eine Vielzahl Besucher kannte den Chor von Auftritten, bei denen die Sänger Welthits präsentierten und zeigten sich ein wenig enttäuscht.

So Dieter Reimann aus Reichenbach, der sich auf Lionel Richies „Hello“ gefreut hatte. „Das ging mir so unter die Haut“, gestand er.
Klaus und Renate Vollstädt aus Reudnitz kamen aus Interesse. Eigenkompositionen gefallen uns wirklich sehr gut“, wie sie befanden. „Wunderschöne Stimmen und etwas Gutes für die Seele“, beschrieb der Greizer Ralf König den Abend.

Antje-Gesine Marsch @05.11.2011