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Bernhard Stavenhagen als Künstler und Mensch

Bernhard Stavenhagen als Künstler und Mensch

Blumen für v.l. Christin Hecker, Kirsten Wetzel, Anita Rott und Brigitte Buchholz.

Brigitte Buchholz trieb in den letzten Jahren zahlreiche Studien über den gebürtigen Greizer
GREIZ. Der Musiker Bernhard Stavenhagen, geboren am 24. November 1862 in Greiz, verstorben am 25. Dezember 1914 in Genf, stand am Montagabend im Mittelpunkt eines Vortrages, den Brigitte Buchholz auf der Studiobühne der Vogtlandhalle Greiz hielt. Eingeladen wurde die ehemalige Greizer Kulturamtsleiterin von der Kreismusikschule „Bernhard Stavenhagen“, die seit 1980 den Namen des berühmten Greizer Komponisten und Pianisten trägt. Mit dem Vortrag schloss sich der Kreis zu einer Ausstellung, die vor zwei Jahren anlässlich des 150. Geburtstages von Stavenhagen gezeigt wurde. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Brigitte Buchholz mit Nachforschungen zum Leben und Wirken des großen Sohnes der Stadt Greiz. Grundlage für die Exposition im Jahr 2012 waren Dokumente, die bislang in der Öffentlichkeit noch nicht gezeigt wurden. Ausgelöst durch eine großzügige Schenkung von Musikwissenschaftler Prof. Jung an das Thüringer Staatsarchiv hatte Frau Buchholz einen „Rundumschlag“ an etwa 30 Bibliotheken und Archive ausgelöst. In der Ausstellung wurden Teilergebnisse langjähriger Forschung präsentiert. Die Neuorientierung an den Forschungsergebnissen in präzisierter Form unterstrich die Persönlichkeit Bernhard Stavenhagens noch deutlicher. Dennoch sollte an diesem Abend nicht der Musiker, sondern der Mensch Bernhard Stavenhagen im Mittelpunkt stehen. Nach der Präsentation der Ausstellung im Jahr 2012 habe sie das Thema „nicht losgelassen“, wie Brigitte Buchholz gesteht, die daraufhin weitere Forschungen betrieb. So habe sie eine umfangreiche Sichtung von Briefen vorgenommen, die sie aus einer Wiener Sammlung erhielt. Der Künstler sei ein “ganz normaler Mensch” gewesen, “ein Kind seiner Zeit” – zudem freundlich, manchmal etwas ironisch und zu Vorgesetzten stets loyal. Ein Abschnitt des Vortrages war dem Thema „Stavenhagen und das liebe Geld“ gewidmet, ein anderer seinen beiden Ehen und dem Verhältnis zu Frauen im besonderen. In unterhaltsamer, aber gut recherchierter, fundierter Form gab Brigitte Buchholz viel Privates aus dem Leben von Bernhard Stavenhagen preis. Großes Bedauern sprach sie aus, dass Stavenhagens Grab in Weimar in einem „kläglichen Zustand“ sei. Seine Urenkelin, Viktoria Schmid, geb. Stavenhagen aus Enz habe leider den Kontakt zu ihr nicht entwickeln lassen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Cirsten Wetzel und Anita Rott (Klavier), die „Drei Stücke für Pianoforte zu vier Händen – Pastorale, Caprice und Menuetto scherzando – interpretierten. Christin Hecker sang das „Märchenlied“ von Bernhard Stavenhagen.

Antje-Gesine Marsch @26.11.2014

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