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Aufnahmestopp am Kreiskrankenhaus Schleiz

Greiz, 19.5.2020 – Für das Kreiskrankenhaus Schleiz ist seit heute ein Aufnahmestopp verhängt worden. Hintergrund ist der Nachweis einer Corona-Infektion bei einer Ärztin der Inneren Medizin. Nach der positiven Testung wurden gemeinsam mit dem Amtsarzt und dem Gesundheitsamt umgehend Maßnahmen nach RKI-Vorgaben zur Isolation und Kontaktverfolgung eingeleitet. Um die derzeitige Lage genau einschätzen zu können, wurden alle Mitarbeiter und Patienten einem COVID-19-Test unterzogen. Die Ergebnisse werden morgen vorliegen. Vorsorglich wurde ein Aufnahmestopp verhängt. Das bedeutet, dass vorerst für 24 Stunden keine neuen Fälle mehr aufgenommen werden. Auch die Notaufnahme ist für diese Zeit von der Rettungsstelle abgemeldet. Alle derzeit sich in Behandlung befindlichen Patienten werden normal weiterbehandelt und bei Genesung und negativer Corona-Testung aus dem Krankenhaus entlassen. Dabei erfolgt der Test grundsätzlich bei jedem Patienten, der entlassen werden soll – unabhängig, ob er Symptome zeigt oder nicht. Dieses Vorgehen geht über die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Maßnahmen hinaus.

Der Pandemiestab wurde unverzüglich einberufen, um die aktuelle Lage zu besprechen und entsprechende notwendige Maßnahmen einzuleiten.

„In einer Pandemie befindet man sich als Krankenhaus automatisch in einer Risikolage. Wir tun alles, um eine Infektion mit dem Virus zu unterbinden. Aber selbstverständlich kann sich ein Mitarbeiter auch privat angesteckt und das Virus dann unwissentlich auf der Arbeit verbreitet haben. Wie wir wissen, kann man bereits infektiös sein, selbst wenn man noch keine Symptome hat. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei diesem hochinfektiösen Virus nicht,“ so Ralf Delker, der Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Greiz GmbH und seiner Tochtergesellschaft.

Das Kreiskrankenhaus Schleiz hat derzeit umfangreiche Maßnahmen getroffen, um eine Infektion und eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Daher wurde auch schon frühzeitig, mit Beginn der Ausbreitung von SARS-CoV-2 im deutschen Raum, mit der Umsetzung verschiedener Schutzmaßnahmen begonnen. Die Mitarbeiter wurden in Bezug auf spezielle Hygienemaßnahmen und den Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung, wie das An- und Ablegen der Schutzkleidung, geschult. Seit Beginn der Corona-Krise steht das Krankenhaus mit dem Gesundheitsamt im ständigen Austausch. Des Weiteren tagt mindestens einmal pro Woche der Pandemiestab des Krankenhauses Schleiz, um die aktuelle Lage an die jeweilige Entwicklung des Pandemiegeschehens unverzüglich anzupassen. Die Mitglieder des Pandemiestabes sind seither auch rund um die Uhr telefonisch erreichbar.

Anfang März erfolgte die Einrichtung der Abstrichstelle am Krankenhaus für die Bürger des Saale-Orla-Kreises. Über einen gesonderten Eingang können seitdem bei Vorliegen von Krankheitssymptomen und/oder nach Kontakt mit COVID-19-Fällen die notwendigen Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum genommen und zur umgehenden Auswertung an das zuständige Labor versandt werden.

Ebenso wurden bis Anfang März verschiedene weitere Maßnahmen zur Aufnahme und Versorgung der Patienten umgesetzt. So wurde in der Notaufnahme ein extra Raum eingerichtet, in dem Notfälle mit COVID-19-Verdacht versorgt und dann, nach Bestimmung der medizinischen Behandlungsdringlichkeit (Triagierung), aufgenommen oder auch weiterverlegt werden können. Für die stationäre Aufnahme dieser Patienten erfolgte die Einrichtung einer Isolierstation, räumlich und auch baulich getrennt von den anderen Bereichen des Krankenhauses. Auf dieser Station werden seitdem bis zu 13 Patienten versorgt, wobei die Versorgung positiver Fälle strikt getrennt von Verdachtsfällen erfolgt. Im Monat April wurden hier im Durchschnitt täglich sieben Patienten versorgt. Für intensivpflichtige Patienten wurde auf der Intensivstation ein autarker Bereich geschaffen, in welchem bis zu drei Patienten versorgt werden können. Im Bedarfsfall wäre sogar innerhalb kurzer Zeit eine Erweiterung auf bis zu sechs Intensivplätze möglich. Zur Vorbereitung auf eine steigende Anzahl von Infizierten mit schweren Krankheitsverläufen wurden ebenfalls zusätzliche Beatmungs- und Überwachungsgeräte bestellt.

Zum Schutz der Patienten, deren Angehörigen und unseren Mitarbeitern wurde ab dem 18. März ein generelles Besuchsverbot ausgesprochen. Alle Mitarbeiter wurden zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet. Des Weiteren sind alle Mitarbeiter seit dem 1. April verpflichtet, zweimal täglich die Körpertemperatur zu messen, auf mögliche Symptome von COVID-19 zu achten und dies in einem standardisierten Tagebuch zu dokumentieren. Diese Maßnahmen gingen zu diesem Zeitpunkt bereits über die Empfehlungen des RKI hinaus.

Ein besonders wichtiges Instrument bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das Testen auf eine Infektion. Viele Menschen spüren keine Symptome, können allerdings infiziert und damit auch ansteckend sein. Allen Mitarbeitern wurde deshalb ermöglicht, sich kostenfrei mittels Rachenabstrich testen oder auch einen Test auf Antikörper mittels Blutentnahme durchführen zu lassen.

Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden seit Beginn der Pandemie sechs Mitarbeiter des Krankenhauses positiv getestet. Aktuell befinden sich noch drei Mitarbeiter in Quarantäne. Alle anderen sind bereits wieder genesen. In einem Fall war eine vorübergehende stationäre Behandlung notwendig.

Pressemitteilung Krankenhaus Schleiz

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