Am Samstag bestand die Möglichkeit der Baustellenbegehung im Haus Friedrich-Naumann-Str. 10, der Begegnungsstätte 10aRium
GREIZ. Seit fast acht Jahren engagieren sich die Mitglieder des Greizer Vereins the.aRter ehrenamtlich an der Realisierung eines soziokulturellen Zentrums im Herzen der Stadt Greiz, der Begegnungsstätte „10aRium“. Ziel ist es, mit dem „Haus der Vereine“ einen Treffpunkt zu schaffen, der Begegnungsstätte, Bühne, Ausstellungsraum, Werkstatt und zugleich Wirkungsbereich der Greizer ist.
Über das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ wurde die Komplettsanierung des Gebäudekomplexes zunächst mit einem Investitionsvolumen von 1,396 Mio. Euro gefördert. Nach Bekanntwerden von unvorhersehbaren Hürden, etwa, dass im Kellerbereich eine Stahlbetondecke eingebaut werden musste – wurde Geld nachgeordert, so dass sich die Gesamtsumme nunmehr auf 1,7 Mio. Euro beläuft, sagte Architekt Steffen Winkler, der von Beginn an die Bauleitung übernahm. Zehn Prozent muss der Verein aus eigenen Kräften stemmen.
Am Samstag bestand zur Baustellenbegehung die Möglichkeit, sich von den seit August vergangenen Jahres getätigten Maßnahmen ein Bild zu machen und zudem zu erfahren, wie sich die Umbauarbeiten in diesem Jahr fortsetzen. Den Richtlinien der Fördermittelgeber entsprechend, müssen die Baumaßnahmen zum 31. Dezember 2018 abgeschlossen sein.
Der Vorsitzende des Vereins the.aRter, Stephan Marek und Architekt Steffen Dinkler führten die Interessierten durch den Gebäudekomplex.
Die Zeiten, als Kupferwarenfabrikant Victor Clauß in der damaligen Wilhelmstraße 2 sein Unternehmen führte, gehören zwar längst der Vergangenheit an, doch gibt es noch viel erhaltene historische Substanz des seit Jahren ausgewohnten Hauses samt Nebengelass.
„Wir versuchen, so viel wie möglich zu erhalten, müssen aber neben den vom Denkmalschutz geforderten auch den brandschutzrelevanten Dingen große Beachtung schenken“, erklärt Steffen Dinkler, weshalb sich das „Innenleben“ der Räumlichkeiten zum Teil völlig anders gestalten wird.
Der größte Baufortschritt ist im Dachgeschoss ersichtlich: etwa neue Fenster und das Setzen von Stahlüberzügen. „Derzeit sind die technischen Ausbaugewerke am Arbeiten“, so Stephan Marek. Zwar sei man etwa zwei Monate „zu spät gestartet“, doch verzögere sich das Gesamtbauvorhaben dadurch nicht, wie der Vereinsvorsitzende bekräftigt. Etwa ein Drittel der geplanten Bauzeit sei bereits in Anspruch genommen worden. Die günstigen Witterungsverhältnisse dieses Winter haben dabei gut in die Karten gespielt.
Sieben Gewerke aus Greiz und Mohlsdorf/Teichwolframsdorf sind derzeit am Wirken, wobei Stephan Marek lobend die gute Zusammenarbeit untereinander lobt: „Alles geht Hand in Hand.“
Im Dachgeschoss wird nach Fertigstellung das Kleinauf-Theater sein Domizil finden.
Im zweiten Geschoss siedeln sich der Tanzsportverein Greiz und der Jugendverein „Römer“ ein – zudem wird eine Notschlafstelle vorgehalten.
Das erste Geschoss wird von Abteilungen der Kreismusikschule „Bernhard Stavenhagen“ bezogen.
Ein barrierefreier Zugang wurde ebenfalls geschaffen – auch einen Plattform-Treppenlift wird es im Gebäude geben.
Herzstück der Begegnungsstätte wird der Kulturtrakt mit Saal, Garderobe, Theke und Bühne. Auch hier stehe die raumerhaltende Struktur im Vordergrund, betonte Stephan Marek. 120 Sitzplätze wird es für Veranstaltungen unterschiedlichster Art geben. Die drei riesigen Schallschutzfenster wurden bereits in den Jahren 2013 und 2016 eingesetzt.
Im oberen Sektor findet man den „Ballettsaal“, einen Tanz-Probenraum, den der Tanzsportverein und der Verein the.aRter zum Trainieren nutzen können.
Antje-Gesine Marsch @16.01.2018